Baggersee

Pressebericht

Aktuell  


Stadt will eine Regelung für den Baggersee
Behördengespräch geplant

BREISACH (apt). Die Firma Hermann Peter KG kann ihre Kiesabbaufläche im Rimsinger Baggersee erweitern und das Seeniveau vertiefen. Ein entsprechender Planfeststellungsbeschluss ist bereits im August ergangen. Nach wie vor ungeklärt ist jedoch ein Dauerproblem: die Besucherlenkung am beliebten See. Darüber will Bürgermeister Alfred Vonarb am 17. November mit Vertretern der Firma Peter, dem Landrat und Behördenvertretern sprechen.

Eigentlich stand in der jüngsten Sitzung des Breisacher Gemeinderats lediglich der Bericht über den Planfeststellungsbeschluss auf der Tagesordnung. Doch schon zu Beginn der gut besuchten Sitzung hatte Uta Stiefvater als Vertreterin der Anfang Oktober gegründeten Interessengemeinschaft Rimsinger Baggersee das Gremium gefragt, ob nun eine Besucherlenkung angestrebt werde oder der bisherige ungeklärte Zustand, dass Baden und Parken am See verboten sind, aber dennoch geduldet werden, es Mülleimer gibt, die aber nicht geleert würden, beibehalten wird. Im Planfeststellungsbeschluss gebe es dazu keine Angaben. "Wir bitten um ein klares Ja oder Nein", sagte Stiefvater, wenn Ja, biete die Interessengemeinschaft ihre Unterstützung an. 
Im nördlichen Bereich soll, wie Bürgermeister Vonarb anhand eines Planes erläuterte, der See erweitert werden. Wann, das stehe im Ermessen der Firma Peter. Der Planfeststellungsbeschluss sei das Ende eines langjährigen Verfahrens, in dem es vor allem mit dem Naturschutz Diskussionen über den geplanten Kiesabbau und Ausgleichsflächen gegeben habe, da in diesem Bereich auch Biotope kartiert seien. Der Naturschutz habe ein Steilufer an der Nordgrenze des Sees gefordert, damit dieser Bereich der Natur überlassen bleibt.
Auch für ihn sei die ungeregelte Besuchersituation am See das Problem. "Das ist für niemand befriedigend", sagte Vonarb. Man habe sich mit der Firma Peter geeinigt, den Planfeststellungsbeschluss abzuwarten. Am 17. November soll im Landratsamt über Möglichkeiten für eine Besucherlenkung diskutiert werden. Notwendig dafür sei ein Bebauungsplan, der auch die Versorgungseinrichtungen, wie sanitäre Anlagen und den Zugang zum See, regeln soll. "Wir brauchen von den Fachbehörden die entsprechenden Rahmenbedingungen", so Vonarb. Im Planfeststellungsverfahren sei es nur um den Kiesabbau gegangen, stellte er klar.
Lothar Menges (SPD) forderte, schon jetzt einen Fonds zu gründen, um die Renaturierung nach Beendigung des Kiesabbaus sicherzustellen. Laut Planfeststellungsbeschluss sei die Firma Peter verpflichtet, 100 000 Euro hierfür zu hinterlegen, informierte der Bürgermeister. Auch der Trinkwasserschutz bereitete den Gemeinderäten Sorge. Durch die Absenkung des Seeniveaus könnte die Grundwasserversalzung weiter ansteigen, befürchtete Menges. Sein Fraktionskollege Peter Wolf fragte nach Regelungen für den Fall eines Ölunfalls auf dem See. Er denke, dass aus betriebswirtschaftlichen Gründen eine Absenkung des Seeniveaus eher unwahrscheinlich sei, sagte Bürgermeister Vonarb. Im Übrigen würde die Fließrichtung des Grundwassers nicht zum Gündlinger Brunnen führen. 

 © 2003 Badische Zeitung