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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Donnerstag, 7. Oktober 2004

Wyhl gegen Fessenheim
Gemeinderat fordert die Abschaltung des Atomreaktors

WYHL (hü). Die Gemeinde Wyhl hat eine Resolution zum Kernkraftwerk in Fessenheim beschlossen. Sie fordert Bundes- und Landesregierung dazu auf, den französischen Nachbarn die Sorgen der Region zu übermitteln und auf eine Abschaltung hinzuwirken.

"Wir können uns eine Meinung dazu bilden, aber es ist einfach nicht im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde", bedauerte Bürgermeister Joachim Ruth und warnte vor zu hohen Erwartungen an die Resolution. Er verwies auf die gewisse "Hilflosigkeit", die selbst im Schreiben des grünen Umweltministers Jürgen Trittin zum Ausdruck kommt. Für die Sicherheit des jeweiligen Kraftwerks sei eben nur das Land zuständig, in dem der Reaktor steht, erläuterte Ruth. Die Gemeinde Wyhl wird dennoch "Bundes-und Landesregierung eindringlich bitten, die Sorgen der Region der Republik Frankreich zu übermitteln und in Frankreich darauf hinzuwirken, Fessenheim bald möglichst abzuschalten". Wyhls Gemeindevertreter halten weder eine Verlängerung der Betriebserlaubnis noch den Bau eines neuen Reaktors für hinnehmbar.

Begründet wird der Wunsch, das Kernkraftwerk stillzulegen, mit verschiedenen Bedenken rund ums Thema Sicherheit. Dazu zählt Wyhl die wiederholten Pannen inklusive der mangelnden Informationspolitik, die Haarrisse im Reaktor und den Standort in einem Erdbeben gefährdeten Gebiet und in der Nähe des Flughafens Basel-Mulhouse. Der Gemeinderat stimmte der Resolution einstimmig zu. 

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