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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Freitag, 20. Oktober 2006

Eine Stimme hat gefehlt
Auggen lehnt Tras wieder ab

Ob der Trinationale Atomschutzverband (Tras) auf dem Klageweg die Abschaltung des Kernkraftwerkes Fessenheim erreicht, ist derzeit nur eine Hoffnung. Das jedoch ist wesentlich mehr, als die lokale Überwachungskommission (CLS) zu bieten hat. Wenn ausgerechnet Betreiber und Beteiligte, die einen finanziellen Vorteil aus dem Atomstrom ziehen, über die Sicherheit des Reaktors befinden, lässt das besorgte Bürger nicht ruhig schlafen. Bei der Unterstützung von Tras geht es nicht nur um den Sieg auf juristischem Wege, sondern darum, dass Gemeinden und ihre Bürger Solidariät zeigen mit jenen, die etwas tun, und den Politikern den Spiegel vorhalten. Das scheint auch schon zu wirken. Es kommt sicher nicht von ungefähr, dass die CLS plötzlich deutschen Bürgermeistern das Zuhören in einer jährlichen Sondersitzung erlauben will. Wenn Gemeinderäte der CDU und FDP, nachdem sie problemlos hohe Gemeindeausgaben abgesegnet haben, lang und breit über 175 Euro Mitgliedsbeitrag für den Tras diskutieren, ist das befremdend. Worum geht es beim angesprochenen Konflikt? Um die Interessen der Betreiber oder die der Bürger? Dumm, dass ausgerechnet dieser Tagesordnungspunkt nicht vertagt wurde. Hätte nämlich die Stimme von Johannes Abel nicht gefehlt, wären FWG und SPD mit ihrem Antrag durchgekommen. Schlechtes Timing.
Sigrid Umiger

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