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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Montag, 12. März 2007 

Kein Stadtrat bei CLS-Sitzung
Ehret wirbt um Teilnahme

HEITERSHEIM (mod). Von einer deutschsprachigen Sitzung der "Commission Locale de Surveillance (CLS)" in Fessenheim berichtete Bürgermeister Jürgen Ehret dem Gemeinderatsgremium. Über dreißig Gemeinden seien beteiligt gewesen. Leider, so bedauerte er, habe kein einziger Heitersheimer Stadtrat Interesse gezeigt, den Vortrag der Atomaufsicht in Frankreich zu hören und der Werksleitung mit ihrem neuen Direktor Fragen zu stellen.

Dabei sei die Überwachungskommission CLS eine französische Besonderheit, gegründet aus einer Protestbewegung bekennender Grüner und Atomgegner, erläuterte Ehret. Mit ihnen zusammen gehe es darum, alles zu tun, um die Sicherheit des Atomkraftwerkes Fessenheim zu gewährleisten. Dazu gehöre auch, Stör- und Ereignisfälle kritisch zu hinterfragen. Was die hiesige Bevölkerung immer wieder irritiere, so Ehret, sei die Tatsache, dass in Frankreich auch Ereignisse gemeldet würden, die in der Störfallskala zwischen 1 und 10 nicht relevant sind, weil sie unter dem Wert 1 liegen. Dennoch lege man alles offen.

Von der CLS sei die Anregung des Bürgermeisterssprengel aufgenommen worden, die für 2008/2009 vorgesehene Inspektion des Kernkraftwerkes Fessenheim mit deutschen und schweizerischen KKWs zu vergleichen. Das sei möglich, da die gleiche Firma die Überprüfungen vornehme. Das Ergebnis dieses Sicherheitsvergleichs sollte man offen legen. Da bei allen 68 Atomkraftwerken in Frankreich die EDF die Betreiberin ist, könne die deutsch-französische Kommission von gleichen Sicherheitsbewertungen ausgehen.

Die Betriebsleitung habe überdies Gefahren durch Erdbeben- und Hochwasserereignisse angesprochen sowie den Zugang zum AKW von der Rheinseite her thematisiert. Ehret appellierte, die Gelegenheiten zu solchem Gedankenaustausch im gemeinsamen Sicherheitsinteresse künftig verstärkt wahrzunehmen.

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