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Fessenheim

Badische Zeitung vom Samstag, 27. Oktober 2007

Arbeiter in Atomkraftwerk verstrahlt
Wieder Pannen in Fessenheim

STRASSBURG (AFP). Im Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim ist am Dienstag bei einem Arbeiter eine "leichte innere Verstrahlung" festgestellt worden. Das geht aus dem gestern veröffentlichten wöchentlichen Informationsblatt des Kraftwerks hervor. Darin heißt es, die Verstrahlung habe "unter einem Hundertstel der zulässigen Jahresdosis" gelegen. Dies entspreche einer Röntgenaufnahme der Lunge. Der Mann habe seine Arbeit wieder aufgenommen.

In Frankreichs ältestem Atomkraftwerk hat es in den vergangenen Tagen mehrere Pannen gegeben. So wurde in der Nacht zum Mittwoch in Block eins ein Defekt an einer von drei Pumpen festgestellt, die die Generatoren mit Wasser versorgen. In dem Fall müssten der Druck und die Temperatur im radioaktiven Primärkreislauf gesenkt werden. Dies sei geschehen, aber nicht in der vorgeschriebenen Zeit. Diese Panne sei ganz unten auf der sieben Stufen zählenden internationalen Störfallskala eingeordnet worden.

Wie weiter mitgeteilt wurde, absolvierten Ingenieure der französischen Behörde für Atomaufsicht (ASN) in der vergangenen Woche zwei unangemeldete Inspektionen in Fessenheim. Die Behörde hatte dem Atomkraftwerk im Juli schlechte Noten gegeben. Die Sorgfalt beim Betrieb sei unzureichend, kritisierte damals der Leiter des Straßburger ASN-Büros, Alain Liger. Umweltschützer fordern seit Jahren die Stilllegung des Reaktors. Am 10. November wollen sie ihre Forderungen mit einem Prostestfrühstück vor der Fessenheimer Anlage untermauern.

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