Kanalisation - Aktennotiz

Sitzung vom 19.08.03, Rathaus Niederrimsingen 

Am 19.08.2003 fand ein Besprechung im Rathaus Niederrimsingen statt.
Es waren anwesend: Ortsvorsteher Bucher, Dr. Hartmann vom SAG - Ingenieurbüro, Herr Kasse vom Abwasserverband Staufener Bucht, Herr Wolf von der Stadt Breisach, Herr Keller vom Ingenieurbüro Keller. Von Seiten der BIAK waren Herr und Frau Weber, Herr und Frau Gippert, Herr Gustav Weber und Frau Orthmayr anwesend.

Herr Dr. Hartmann erklärte, wie es zu der Geruchsbelästigung kommt und führt Möglichkeiten auf dem entgegenzuwirken. Es gäbe zwei Methoden: Sauerstoffzufuhr oder Eisensalzzumengung. Die Methode der Sauerstoffzufuhr ist in diesem Fall nicht möglich, da die Abwässer erstens 7 bis 8 Stunden in der Leitung verbleiben und es zweitens auf der Strecke mehrere Entlüftungen gibt. Deswegen wurde in Merdingen von der SAG eine Anlage gebaut, die dem Abwasser Eisensalze zumengt. Diese soll den Schwefelwasserstoff binden und dadurch die Geruchsbelästigung verhindern.
Ab einer Menge von 3 - 5 ppm H2S kommt es zur Geruchswahrnehmung. Vor dem Bau der Eisensalzanlage wurden Werte bis zu 50 ppm am Einlaufschacht in die Freispiegelleitung gemessen. Am 14. und 15. Juli wurden 1,5 ppm H2S gemessen; beim Ausfall der Anlage allerdings 15 ppm.

Herr Wolf sprach die Problematik des Fremdwassers in der Abwasserleitung an. Die Hydraulik mit 15 Liter reiche für das Abwasser von Niederrimsingen und Merdingen aus. Es müsse dafür gesorgt werden, dass kein Fremdwasser eingeleitet wird. Niederrimsingen hat Probleme mit dem Regenwasserkanal vom Tuniberg. Dieser Teil der Kanalisation wird saniert, und im Bereich der Senken in den Ortsstraßen werden die Kanaldeckel der Abwasserleitung durch dichte Deckel vor Regenwasserzulauf geschützt.

Herr Keller hatte Pläne, die das Kanalnetz darstellten dabei und erläuterte anhand dieser den Rückstau in der Gündlinger Straße bei Zufuhr aus Merdingen. Dadurch käme es zu Ablagerungen aus dem Schmutzwasser und nach Abfließen dieser zur Geruchsentstehung. Er hält eine Abänderung der Leitungsführung in diesem Bereich für nötig.
Um die massiven Probleme vom 9. Mai diesen Jahres zu untersuchen hat Herr Keller die Pumpenprotokolle von Merdingen untersucht.

Laut Herrn Kasse kam es aufgrund von "menschlichem Versagen" dazu, dass bei dem Unwetter in Merdingen beide Pumpen über 10 Liter pro Sekunde gefördert haben. Da Das Pumpwerk Niederrimsingen aber nur 20 Liter in der Sekunde Kapazität hat, und in der Zeit auch noch Abwasser aus Niederrimsingen dazu kam, war ein massiver Rückstau unumgänglich.

Die BIAK verlangte eine klare Beschränkung des Abwasservolumens aus Merdingen auf 15 Liter pro Sekunde, eine Vernetzung der Pumpwerke Merdingen und Niederrimsingen um eine Katastrophe beim Ausfallen des Niederrimsinger Pumpwerkes zu vermeiden und klare Aussagen zu den Terminen, bis wann das alles realisiert werden soll (kann). Herr Kasse windet sich und ist nicht bereit eine klare Zusage zu geben.

Herr Hartmann versichert, dass es durch die Eisensalze zu keiner Belastung der Umwelt kommen könne.

Niederrimsingen, den 19.08.03 - Irmgard Orthmayr

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