Kanalisation - Brief

ABWASSERZWECKVERBAND
STAUFENER BUCHT
SITZ: BAD KROZINGEN, RATHAUS

Stadtverwaltung Breisach - Tiefbauamt -
Herrn Dipl.-Ing. Wolf
Münsterplatz 1

79206 Breisach a. Rh.

24.11.2003

Abwasserbeseitigung Merdingen-Niederrimsingen

Sehr geehrter Herr Wolf,

mit unserem Schreiben vom 07.11.2003 haben wir Ihnen ausführlich über die derzeitige Abwassersituation in Niederrimsingen berichtet. Wir haben dabei verdeutlicht, dass der Abwasserzweckverband, ebenso wie die Stadt Breisach, bisher erhebliche Anstrengungen unternommen hat, um die während der Übergangsphase nach dem Anschluss Merdingen entstandenen Probleme in Niederrimsingen zu beseitigen. Nennenswerte Erfolge wurden dabei erzielt.

Eine ganz wesentliche Bedingung zur Unterdrückung von Faulgerüchen durch Schwefelwasserstoff im Eingangsbereich von Niederrimsingen ist die ständige Kontrolle der Funktion und Dosiermenge der in Merdingen eingerichteten Eisen-II-Chlorid-Impfanlage. Ein solches Messgerät ist seit Inbetriebnahme der Impfanlage in einem Kanalschacht an der Gündlinger Straße, Niederrimsingen eingesetzt. Dieses Gerät wird von Zeit zu Zeit entnommen, die gespeicherten Daten ausgedruckt und der Akku wieder neu geladen. Die in diesem Gerät befindliche Software ist auf die ortsüblichen Verhältnisse programmiert. Den Bürgern von Niederrimsingen, die heute noch behaupten, es würden starke Gerüche aus den Kanaldeckeln entweichen, ist bekannt, dass diese Messungen durchgeführt werden. Auch den Standort des eingesetzten Messgerätes haben wir nicht verborgen gehalten. Man kann durchaus das Verbandspersonal beobachten, wenn das Messgerät aus- und eingebaut wird.

Am Freitag, den 21. November 2003 wurde im technischen Verbandsbüro Bad Krozingen gemeldet, dass dieses Gerät entwendet worden ist. Die Messeinrichtung ist in dem Schacht so verankert, dass sie sich nicht von alleine lösen und herabfallen kann und nur bewusst und per Hand nach Öffnen des Kanaldeckels zu entnehmen ist. Wir wissen nicht, mit welcher Absicht dieser Schaden angerichtet wurde. Einen Nutzen kann dieses Spezialmessgerät für keinen Laien bringen, da der Umgang damit nur durch fachlich eingewiesenes Personal möglich ist. Mit der Entwendung dieses Gerätes wurde stattdessen erreicht, dass der Abwasserzweckverband nunmehr keine Kontrolle über die Dosieranlage in Merdingen hat und diese im Bedarfsfall nachregeln kann. Darüber hinaus ist der Nachweis einer Geruchsverhinderung durch die erhaltenen Aufzeichnungen nicht mehr möglich. Bisher konnte im Minutentakt über 24 Stunden die Unterdrückung der Schwefelwasserstoffbildung - das ist die Ursache der penetranten Gerüche - einwandfrei nachgewiesen werden. Möglicherweise will man diese Nachweisführung durch den Abwasserzweckverband verhindern, um weiterhin behaupten zu können, dass unerträgliche Geruchsbelästigungen entstehen. Das Gerät hat einen Anschaffungswert von ca. 2500,-€ und ist in diesem Haushaltsjahr nicht mehr durch den Abwasserzweckverband zu ersetzen. Eine Neuanschaffung im kommenden Jahr tragen alle Verbandsmitglieder, auch die Stadt Breisach und ihre Bürger.

Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie den Ortschaftsrat von Niederrimsingen von diesem Vorgang unterrichten. Vielleicht kann das entwendete Gerät auch anonym wieder zurückgegeben werden.

Wegen mangelnder Beweislage werden wir vorerst auf die Erstattung einer Anzeige wegen unbefugten Öffnen von Verbandseigenen Kanalisationsanlagen und Entnahme dieses Gerätes verzichten.

Die letzten erhaltenen Messergebnisse legen wir Ihnen in der Anlage bei. Sie können daraus ersehen, dass die Schwefelwasserstoffbildung unter 3 ppm liegt, damit also unter der für menschliche Geruchsorgane wahrnehmbaren Grenze. Die nach dem 17.11.2003 gewonnenen Messergebnisse sind in dem entwendeten Gerät gespeichert und damit nicht mehr für uns verfügbar.

Mit freundlichem Gruß

K. Kasse
Dipl. Ingenieur

Anlage: Messdaten vom 11.-13.11.2003


So im Wortlaut vorgelesen von Ortsvorsteher Erhard Bucher im Rahmen der öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrats Niederrimsingen, am 8.12.2003.


Dem Anliegen des Abwasserzweckverbandes und der Stadtverwaltung kommen wir hiermit entgegen. Wir bitten um sachdienliche Hinweise in dieser Sache, die selbstverständlich vertraulich behandelt werden.
Kontakt unter Telefon Nr.: 07664-912137 oder E-Mail:
biak@rimsingen.de

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