Kanalisation - Verstopfung

Am Samstag, dem 27.07.02, wurde in Niederrimsingen festgestellt, dass sich das Schmutzwasser in der öffentlichen Kanalisation angestaut hat. In der Gündlinger Straße hatte ein Rückschlagventil Alarm ausgelöst. Eine erste Vermutung, die Pumpen am Ortseingang von Oberrimsingen seien ausgefallen, erwies sich als falsch. Die herbeigerufenen Fachleute haben die Ursache schnell entdeckt: Schmutzwasserschacht SW 001 (Anschluss Neubaugebiet "Munzinger Weg") war "trocken", in allen anderen Schächten der Hauptleitung staute sich das Abwasser. Dieser Rückstau war so stark, dass vereinzelt Kellerräume im Vogesenblick und in der Blumenstraße überschwemmt wurden.
Die "Aufstopfaktion" gestaltete sich schwieriger als erwartet. Der "Durchbruch" gelang erst, als der angrenzende Kanalschacht gefunden wurde. Anfangs vermuteten die Fachleute, er würde unter einem Erdaushubhaufen der angrenzenden Baustelle liegen. Dank eines Hinweises aus der Bevölkerung wurde er dann unter einer mächtigen Thuja-Hecke entdeckt. Nachdem verschiedene "Düsen" ausprobiert wurden, schaffte die letzte den Durchbruch. Da man noch immer nicht wusste, was die Verstopfung verursacht hatte, wurden die verschiedensten Vermutungen geäußert: Kantholz, Hammer, Schaufel schienen die wahrscheinlichsten Gegenstände zu sein. Tatsächlich hatte ein losgelöster "Inliner" (Manschette, mit der beschädigte Rohre ausgebessert werden) die Verstopfung verursacht.
Es dauerte jetzt noch fast zwei Stunden, bis das gesamte angestaute Schmutzwasser abgeflossen war. Vorschnell aufgestellte Vermutungen, der Stau habe etwas mit dem Anschluss der Merdinger Hochdruckleitung an das Rimsinger Kanalnetz zu tun, hatten sich somit als unzutreffend erwiesen. Dies habe lediglich das Ganze zeitlich vorverlegt.
Abschließend bleibt die Frage: Warum wurde nicht frühzeitig erkannt, dass von Niederrimsingen und Merdingen kein Abwasser mehr bei der Kläranlage ankam? Die Pumpen am Ortseingang von Oberrimsingen müssen über einen längeren Zeitraum still gestanden haben, weil nichts mehr ankam. Ein elektronischer Sensor könnte helfen, solche Situationen zu vermeiden. Auch sollte die Möglichkeit eines Alarmauslösers beim Einlauf der Hochdruckleitung ins Auge gefasst werden. Dies ist aber Sache der Fachleute des Abwasserverbandes, deren Entscheidung hier keineswegs vorgegriffen werden soll.

Text: Gustav Rosa, Fotos: Edwin Gippert
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  -  erstellt: 27.07.02 - geändert: 21.12.02