Baggersee |
Pressebericht |
Rebland
Kurier vom 23. August 2000
Die Idylle hat
Kratzer bekommen
Am Niederrimsinger Baggersee
macht das Baden immer weniger Spaß
Von
Marianne Ambs
Zieht an heißen Tagen Tausende
von Badegästen an: der idyllisch gelegene Rimsinger Baggersee. Doch in
jüngster Zeit werden hier Frauen massiv belästigt und angegriffen.
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Breisach-Niederrimsingen. Sommer ist Badezeit. Nach einem verregneten und kalten Juli, freuen sich die Daheimgebliebenen über einen sonnigen August, der zum Baden einlädt - im Schwimmbad oder am Baggersee. Einer der schönsten "wilden" Badeseen in der Region ist der "Rimsinger Baggersee" bei Niederrimsingen. Doch derzeit macht das Baden an diesem idyllischen See nicht ganz so viel Spaß: der Müll rund um den See stapelt sich, an heißen Tagen herrschen chaotische Verkehrsverhältnisse und seit einigen Tagen werden Frauen in der Nähe des Sees massiv belästigt. |
Exhibitionisten und Spanner
seien an Baggerseen an der Tagesordnung, so Toni Sickinger, Leiter der
Außenstelle Müllheim der Kripo Freiburg. Doch was sich derzeit an den
Baggerseen in Niederrimsingen und Hartheim abspiele, sei schon ungewöhnlich.
Sickinger ist zuständig für die Fahndung nach einem circa 40 bis 45 Jahre
alten Mann, der mehrere Frauen am Niederrimsinger sowie am Hartheimer Baggersee
in sexueller Absicht angegriffen hat. Die Frauen wurden zum Beispiel gezwungen
sich zu entkleiden, um sich anschließend fotografieren zu lassen. Vermutlich
handle es sich bei beiden Fällen um den selben Täter, so Sickinger. Inzwischen
seien bei der Kripo weitere Hinweise eingegangen, weitere Frauen wurden massiv
belästigt. Allerdings könne man nicht mit Sicherheit sagen, dass es sich immer
um denselben Mann handele...
Ebenfalls gesucht wird ein circa 28 bis 33 Jahre alter Mann, der am Samstag, 12.
August, gegen 14 Uhr eine Frau in der Nähe des Rimsinger Baggersees in ein
Maisfeld gezogen und erheblich verletzt hatte...
Vor Belästigungen, zum Beispiel durch Exhibitionisten, sei an Baggerseen kein
Schutz möglich, so Toni Sickinger. Damit müssten die Besucherinnen und
Besucher der Seen eben leben. Doch zumeist sei es am See selber, wo viele
Menschen sich aufhalten, wenig gefährlich. Auffallend sei aber, dass die Täter
sich in der Regel auf dem Rückweg vom See zum Auto im Wald oder Gebüsch
versteckten. Deshalb rät Sickinger den Besucherinnen sich nicht alleine auf den
Heimweg zu machen.
Eine Lösung des dramatischen Müllproblems und der chaotische Verkehrssituation
rund um den Baggersee strebt unterdessen eine Interessensgemeinschaft (IG) aus
Niederrimsingen an.
In der jüngsten Ortschaftsratssitzung berichtete Ortsvorsteher Erhard Bucher
von einem Brief der IG, der von 93 Personen aus Niederrimsingen und Umgebung
unterschrieben wurde. Darin wird angeregt, einen kostenpflichtigen
Wanderparkplatz am See bei Gündlingen anzulegen, um die rücksichtslos
parkenden Seebesucher zum angemessenen Parken zu bewegen und dem Müllproblem
Herr zu werden. Angeregt wird in dem Brief, entweder einen Parkscheinautomaten
aufzustellen oder einen Bediensteten der Gemeinde zum Kassieren abzustellen. Der
Ortschaftsrat nahm das Schreiben zur Kenntnis und leitete es an die
Stadtverwaltung in Breisach weiter, die das Anliegen der IG prüfen will. Die
Initiative der Interessensgemeinschaft geht von sechs Niederrimsingern aus,
unterzeichnet wurde das Schreiben aber auch von Seebesuchern aus Staufen oder
Freiburg. An heißen Tagen so Zählungen der Anlieger, verstopften bis zu 5000
Fahrzeuge die Zufahrtswege zum Baggersee.
© 2000 Rebland Kurier