Baggersee

Brief

Aktuell   

An den
Rebland-Kurier
(Frau Marianne Ambs)
Am Torhaus 2
79379 Müllheim

Breisach/Niederrimsingen, den 25.08.00

Betr.: Niederrimsinger Baggersee Titelstory vom 23.08.00

Sehr geehrte Frau Ambs,

vorab erst einmal ein Dankeschön dafür, dass Sie das heiße Thema Rimsinger Baggersee aufgegriffen haben. Die Informationen der Kripo kann ich nicht beurteilen, aber bezüglich der Park- und Müllsituation insbesondere auf Rimsinger Seite sind Ihre Recherchen nicht sonderlich gründlich erfolgt. Die Unterschriftenaktion wurde von fünf (und nicht sechs) Niederrimsingern gestartet, und der angestrebte Parkplatz sollte nicht nur auf der Gündlinger Seite eingerichtet werden. Auch hat nicht der Ortschaftsrat sondern der Ortsvorsteher das Schreiben an den Bürgermeister weitergeleitet. Adressiert war es aber auch an die Ortschaftsräte von Oberrimsingen und Gündlingen, wo es bisher auf offiziellem Wege noch nicht bekannt gemacht worden ist! Inzwischen sind noch über 40 weitere Unterschriften gesammelt worden. Diese werden in den nächsten Tagen an den Ortsvorsteher übergeben.
Auch ist das Ufer des Baggersees auf Rimsinger Seite in diesem Jahr verhältnismäßig sauber. Wo sich zu dieser Jahreszeit seit Jahrzehnten Berge von Abfall stapelten (Eingang „Loch im Zaun“, Wegkreuzung, Erdhaufen Baggerseilverankerung) liegt zur Zeit kein einziger Müllsack. Auch die Wiesen und Feuerstellen sind relativ sauber. Nur in den Büschen und Hecken sieht man vereinzelt Verpackungsreste und leere Flaschen. Dies ist auf eine andere Aktion „Sauberer Baggersee“ zurückzuführen, wo engagierte Bürger in fast jeder warmen Sommernacht am Seeufer unterwegs waren, wobei von den angetroffenen Gruppen jeweils eine verantwortliche Person mit Name und Adresse notiert wurde. In zwei Fällen musste die Polizei zu Hilfe gerufen werden, weil uneinsichtige Besucher die freiwillige Auskunft verweigert haben.
Auch läuft seit Ende letzten Jahres eine „erzieherisch“ gedachte Aktion im Internet: www.rimsingen.de, welche die Stadt Breisach nicht nur nicht unterstützt hat, sondern gegen die sie massiv vorgegangen ist. Zarte Versuche der Kooperation (E-Mail-Verkehr mit dem Umweltbeauftragten der Stadt Breisach) sind leider auch erfolglos verebbt.
Inzwischen ist der Baggersee auch im privaten Fernsehen als einer der schönsten Badeseen der Region erwähnt worden. Auch die Artikel in der lokalen Presse häufen sich. Trotz der Dringlichkeit der Thematik wird von den zuständigen Stellen nichts Konkretes unternommen, um die chaotischen Verhältnisse wenigstens einigermaßen in den Griff zu kriegen.
In diesem Sinne wäre es wünschenswert, wenn Sie und Ihre Kollegen genauer recherchieren würden. Auch eine direkte Stellungnahme der Stadt (Interview mit dem Bürgermeister oder mit dem Umweltbeauftragten) könnte in manchen Punkten Klarheit schaffen.
Wie sich die Lage auf der Gündlinger Seite des Baggersees z.Z. präsentiert, ist mir nicht bekannt. Eine vernünftige Lösung muss für den gesamten Baggersee gefunden werden und rechtlich abgesichert sein.
Für weitere sachliche Auskünfte stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und würde mich freuen, wenn Sie das „heiße“ Thema Rimsinger Baggersee auch weiterhin in Ihren Artikeln behandeln würden.

Mit freundlichen Grüßen

Gustav Rosa – Ortschaftsrat Niederrimsingen

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