Baggersee

E-Mail

Aktuell   

Von: Gustav Rosa
Gesendet: Donnerstag, 18. Oktober 2001
An: Stadt Bereisach - Oliver Rein
Betreff: Baggersee

Sehr geehrter Herr Rein,

entschuldigen Sie bitte, wenn ich nerven sollte, aber die Zeit drängt und am kommenden Samstag steht schon wieder ein brisanter Termin vor der Tür: Die angesprochene Putzete am Baggersee. Zusätzlich zu dem, was ich Ihnen in den letzten Mails geschrieben habe, im Folgenden noch ein paar Anmerkungen.
Am 8.10.01 fand in Niederrimsingen eine Ortschaftsratssitzung statt. Unter Anderem hat uns der Ortsvorsteher auch über die am 18.09.01 stattgefundene Besichtigung des Opfinger Baggersees unterrichtet, allerdings ohne dieses Thema vorab in der Tagesordnung anzukündigen!? Dabei hat er auch das von Ihnen erstellte Protokoll flüchtig vorgelesen. Hierzu würde ich Sie bitten, mir eine Kopie als Anhang per E-Mail zukommen zu lassen. Dann könnte ich die Mitglieder der IG konkret über den gesamten Inhalt informieren.
Die anschließende Diskussion im Rat verlief - wie gewohnt - hitzig und kontrovers. Es wurden wieder ausführlich und langatmig die selben ewig alten Sprüche vorgekaut, die schon seit vielen Jahren eine Lösung verhindern: "man kann nichts machen", "der Müll soll liegen bleiben", "in Opfingen funktioniert es ja auch nicht", "die Interessen des Kies-Peter", "ein Parkplatz gestaltet den See nur noch attraktiver und würde somit nur zusätzliche Besucher anlocken", "Aufstellen von Schildern habe doch schon vor 20 Jahren nichts gebracht", usw. usf. Ich habe nicht eine einzige Stimme vernommen, die einen - wenn auch noch so winzig kleinen - positiven Aspekt angesprochen hätte!
Zu diesem Tenor passt leider auch (und ich hoffe sehr, dass ich da einem großen Irrtum unterliege!) die Tatsache, dass Sie die Hoffnung aufgegeben zu haben scheinen, etwas bewegen zu können. Wir hatten Zusammenarbeit und gegenseitige Information vereinbart, und beides misse ich in den letzten Monaten leider sehr.
Unter diesen Umständen sehe ich der kommenden Putzete mit einem großen Zwiespalt entgegen. Einerseits habe ich früher solche Initiativen mit großem Eifer und persönlichen Einsatz unterstützt, andererseits frage ich mich, ob es nicht sinnvoll wäre, diese Aktion zu boykottieren. Besser nicht für die Natur und für unsere Umwelt sondern nur, um bestimmten - entschuldigen Sie den Ausdruck - "Sturköpfen" zu zeigen, wohin deren starre Haltung führt. Wie ich mich aber kenne, werde ich es nicht übers Herz bringen, unseren Förster alleine im Wald stehen zu lassen.
Ihnen, sehr geehrter Herr Rein, danke ich für Ihr bisheriges Engagement und hoffe, dass Sie nicht zu viele Unannehmlichkeiten hatten, weil Sie dieses "heiße Eisen" angefasst haben. Bitte teilen Sie mir mit, wie weit die IG und auch ich zukünftig mit Ihrer Unterstützung rechnen können.

Mit freundlichen Grüßen - Gustav Rosa

P.S. Ich bin immer noch der Meinung, dass ein persönliches Gespräch sinnvoll wäre und stehe Ihnen hierfür jederzeit gerne zur Verfügung.

© 2001 Gustav Rosa