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Nackte Männer im Wald oder Ein Erfahrungsbericht von SERENA1974 über Niederrimsinger Baggersee (02.06.2003)

SERENA1974s Urteil zu Niederrimsinger Baggersee 

Angebote zu Niederrimsinger Baggersee 

Pro: großer See, sauberes Wasser, kein Eintritt 
Kontra: Müll am Wegesrand, FKK 

meine 1. offizielle Umrundung des Niederiemsinger Baggersees zu Fuß.

Wenn ich momentan schweißüberströmt bei der Arbeit sitze und gedankenverloren aus dem Fenster schaue, überkommt mich eine Sehnsucht nach dem nächstbesten Biergarten oder Badesee. 

Gestern um diese Zeit packte ich z.B. gerade meine Badetasche, in der sich schlussendlich Badehandtücher, Kniffel, Sonnenlotion, ein Donald Duckheft, Evianwasser und 1 Lippenstift befanden um mit meinem Freund den Tag am See zu verbringen. Mit dem Motorroller machten wir uns auf den Weg nach Niederriemsingen, ca. 15 km von Freiburg entfernt, 47°59'45" Nord, 7°39'20" Ost, hinter Munzingen, Richtung Breisach an der Einfahrt hinter dem Kieswerk bogen wir rechts in den Wald ab. Hier standen schon zig Autos, doch schnell zeigte sich ganz klar der Vorteil eines Rollers, wir hatten natürlich keinerlei Parkplatzprobleme. 

Auf einen schmalen Trampelpfad stießen wir auf eine hügelige Liegewiese auf der sich schon ziemlich viele Menschen breitgemacht hatten. Da ich ziemlich prüde bin erlitt ich einen kleinen Schock, den dieser Baggersee ist anscheinend bekannt für unzählige FKK-Anhänger, die hier hüllenlos den Sommer genießen. Insgeheim dachte ich mir allerdings, es wäre schöner, wenn nicht jeder seine Körperformen dermaßen ungehemmt zur Schau stellen würde. Ich selbst bin übrigens bekennende Bikiniträgerin, und das ist auch gut so. 

Da wir leider keinen wirklich schattigen Platz ergattern konnten legten wir unsere Handtücher und uns erst mal in die pralle Sonne. Leider hatte ich keine Mütze auf und so hatte ich bald einen heißen Kopf, der nach einer Abkühlung verlangte. Victor ließ sich verführen und marschierte mit mir über leicht steinigen Untergrund zum kühlenden Nass und dieses hielt was es versprach, es war eisig und sehr erfrischend. Um diese Jahreszeit ist das Wasser erfreulicherweise noch ziemlich sauber und absolut klar und man hat viel Platz zum Schwimmen, da 90 Prozent der Seebesucher erst im Hochsommer baden gehen. Einige Kinder waren mit Kanu und Gummiboot da, aber die störten mich nicht, da sie nicht meinen Weg kreuzten. Fische konnte ich keine entdecken, dies wunderte mich ein wenig. Nach ca. 15 Minuten Planscherei und Brustschwimmen suchten wir wieder unseren Platz auf, den wir auf der kleinen Liegefläche sofort entdeckten, allerdings ist ein überdimensionales rotes Handtuch auch nicht wirklich leicht zu übersehen. 

Jetzt erst fiel mir etwas auf. Um uns herum lagen fast nur nackte Männer in jedem Alter. Der See ist ziemlich bekannt als Treffpunkt für Homosexuelle, mir war das sogar sehr recht, so wurde ich wenigstens nicht unentwegt von irgendwelchen nervenden Typen angestarrt, dafür musste Victor dran glauben, doch dass störte ihn wenig. 

Nach einer Stunde Braterei in der Sonne, ich fühlte mich langsam schon wie eine Hummer, kam ich auf die glorreiche Idee mit Victor zu Fuß den See zu umrunden. Schnell schlüpfte ich ihn meine offenen Schuhe und nur mit Bikini begleitet machten wir uns auf den Weg, Victor trug Badehose und Sandalen. Entlang des Weges auf der linken Seite lagen zig Sonnenanbeter, sehr viele nackt. Einige spielten Karten; tranken Bier und ab und an plärrte ein Radio. Die Stimmung schien überall sehr gut zu sein. Nach ca. 10 Minuten zügigen Gehens kamen wir in ein Waldgebiet, hier liefen erstaunlich viele nackte Männer herum, für mich ein etwas surrealer Anblick.

Aufgrund meiner stark ausgeprägten Zeckenphobie war ich übrigens sehr froh mich exzessiv mit Autan Antizeckenspray eingecremt zu haben. Die Freiburger Gegend ist ein absolutes Zeckengebiet, deshalb ist hier absolute Vorsicht geboten. 

Der Wald hatte viele kleine Wege, die vom See weg führten, es war nicht immer einfach wieder den richtigen Pfad einzuschlagen und Wurzeln können richtige Stolperfallen sein, leider. Ein Stück des Weges marschierte vor uns ein alter nackter Mann mit seiner Frau, ich sag nur soviel, es gibt schöneres auf unserer Welt.

Nach dem Wald stießen wir wieder auf eine riesige Liegeweise und sehr viele Parkplätze im Schatten, außerdem stand hier ein Eiswagen, bedauerlicherweise hatten Victor und ich kein Geld auf unseren Spaziergang mitgenommen. 

Mein Freund erzählte mir während des Laufens, dass hier am See bei günstigen Wetterbedingungen sogar gesurft wird. Direkt neben der großen und sehr vollen Wiese die einen wunderbaren Badezugang ohne Kies hat, liegt das Herz des 34 ha großen Geländes, ein riesiges Kieswerk. Selbst auf den verschiedenen Sandhügeln auf dem Grundstück konnte man vereinzelt Leute liegen sehen, teilweise mit Sonnenschirm und Picknickkorb ausgestattet, mich würde dieser etwas ausgefallene Platz allerdings kein bisschen reizen, ich schätze, es kann sich jeder vorstellen wie heiß ein Sandhügel bei 30 Grad im Schatten werden kann.

Mücken gab es am See in jeder Form, von klein bis ziemlich groß, aber ich bin ja tierlieb. 

Das Kieswerk ist mit einem Tor abgeschlossen und so mussten wir kurz durch etwas sumpfiges Wasser waten um einen Zaun zu umgehen und marschierten dann wieder durch ein lichtes Waldgebiet, auch hier lagen einige Leute, wohl um den Schatten zu genießen, richtig heimelig war es aber aufgrund des herumliegenden Mülls nicht. Einige sehr überfüllte Papierkörbe bekam ich dann auch zu Gesicht, ich nehme meinen Müll vorbildlicherweise immer wieder mit nach Hause und schmeiße ihn dann dort weg, denn Abfalleimer an Baggerseen sind grundsätzlich voll und werden wohl auch selten geleert.

Nach einer Stunde waren wir also wieder bei unseren Handtüchern und keiner hatte uns freundlicherweise etwas geklaut. Da wir beide trotz Eincremens einen leichten Sonnenbrand hatten, brachen wir dann recht schnell auf, außerdem waren wir abends noch verabredet und nach 20 Minuten waren wir mit dem Motorroller auch schon wieder in Freiburg. 

Bei meiner Recherche zum See stellte ich übrigens fest, dass der Niederriemsinger See gar nicht offiziell zum Baden freigegeben ist, das scheint aber keiner zu wissen. Alles in allem war es ein schöner Tag mit etwas Lästerpotential, aber nun sitze ich ja wieder im Büro und freue mich auf das nächste Wochenende...

Quelle: http://www.bike.schauinsland.com/w_bagger.htm#Rimsingen

Preis: 
Sauberkeit: * teilweise verschmutzt 
Erreichbarkeit mit öffentl. Verkehrsmitteln: * umständlich 
Flirtfaktor: * hoch 
Größe der Anlage: * okay 
Schwimmmöglichkeiten: * okay 
Parkmöglichkeiten zu Stoßzeiten: * mäßig 
Bevorzugte Tageszeit: * mittags 
Dieser See ist im Allgemeinen: * eher voll und laut 
Empfehlenswert: ja 
Bewertung: * * *

©2003 - 2004   InGe RiBa 2003   -  Stand vom 23.06.04