Baggersee |
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Von: Susanne S.
Gesendet: Samstag, 9. April 2005 22:40
An: baggersee@rimsingen.de
Cc: Rolf + Sonja H.; rein@breisach.de
Betreff: Feedback zu Baggersee
Hallo Gustav,
habe gerade im internen Bereich den gesamten Schriftverkehr seit dem letzten Sommer bis heute gelesen. Leider muss ich feststellen, dass sowohl die Fa. Peter als auch die Stadt Breisach genau das erreicht haben, worauf sie schon seit Jahren hingearbeitet haben: das Ende des Baggersees.
Ich war in dieser Saison vor 14 Tagen erstmalig am See. Trotz Vorwarnungen war ich so geschockt, dass mir fast die Tränen kamen. Wie kann man so barbarisch, unnötig und unnütz einfach so viele Bäume vernichten? Wo bleibt eigentlich ein Aufschrei der Grünen, die sich sonst um jede hergeflogene Beißschrecke kümmern? Aber hier geht es ja nur um ein paar Tausend Menschen, die sind natürlich nicht so wichtig...
Und dann als Krönung diese zynische Pflanz-Aktion des Lions-Clubs. Traurig, dass sich so eine Institution so missbrauchen lässt.
Leider scheint ja der normale Bürger und Badesee-Besucher sowohl für die Fa. Peter als auch für die Stadt Breisach lediglich ein lästiges Übel zu sein. Nur so lässt sich diese Ignoranz auf den jahrelangen Versuch einer positiven Zusammenarbeit erklären.
Was zählen schon einige Tausend Naturliebhaber und Erholungssuchende, die seit Jahrzehnten versuchen, einen einigermaßen geordneten Badebetrieb aufrecht zu erhalten? Leider überhaupt nichts.
Man hätte allerdings einfach auch bereits letztes Jahr offen sagen können, dass der Badebetrieb durch diese Maßnahmen vollständig boykottiert werden soll und nicht die Wenigen, die stets versuchten, das Chaos in einigermaßen erträgliche Bahnen zu lenken, einfach anlügt!
Schade, dass so seit Jahrzehnten gewachsene Traditionen einfach zerstört werden. Viele werden sich wohl andere Baggerseen suchen, die ersten sind leider schon abgewandert. Wir haben auch schon Ausschau gehalten und ich muss sagen, zum Glück gibt es in unserem Landkreis auch noch Gemeinden, die Erholungssuchende zu schätzen wissen uns sogar die erforderliche Infrastruktur (z.B. gebührenpflichtige Parkplätze) schaffen, ohne dass alles gleich schwimmbadähnlich ausufert. Jeder von uns wäre bereit, Parkgebühren zu bezahlen. Es ist mir seit Jahren ein Rätsel, weshalb dies an unserem See nicht machbar sein soll.
Mir bricht zwar fast das Herz, wenn ich mir darüber im Klaren bin, dass die schönen Tage an unserem Baggersee für immer vorbei sind, aber das Leben muss ja - leider an einem anderen See - weitergehen. Ich bin ja mal gespannt, wann die ersten Wehklagen der heimischen Geschäfte und Restaurants in Rimsingen und Gündlingen kommen, sobald man merkt, dass Tausende von See-Besuchern und damit potentielle Kunden und Gäste ausbleiben. Es soll aber niemals einer sagen, er hätte nichts gewusst...
Ich fände es übrigens äußerst sinnvoll, durch die InGe einen Leserbrief in der BZ über diese mutwillige Naturvernichtungsaktion zu veröffentlichen. Was meinst du ?
Mit sehr traurigen Grüßen - Susi
© 2005 InGe2003