Am Freitag, 17. Juni 2005, kam mir kurz vor 12 Uhr mittags auf Höhe des Anwesens der Familie Lang ein PKW der gehobenen Mittelklasse mit Aalener Kennzeichen entgegen. Der Fahrer, ein junger Herr Ende zwanzig, stellte höflich ein paar Fragen. Es entwickelte sich folgender Dialog:
"Geht es hier nicht zum Baggersee?"
"Ja, immer geradeaus."
"Wie ich sehe, ist die Zufahrt gesperrt. Darf man nicht mehr bis dorthin fahren?"
"Man durfte noch nie bis dorthin fahren."
"Aber baden darf man doch noch?"
"Man durfte noch nie im Baggersee baden."
"Aber ist dies nicht der berühmte Rimsinger Baggersee?"
"Doch, das ist er."
Der Mann schüttelte nur mitleidig den Kopf – er schien die Welt nicht mehr zu verstehen. Als ich ihm dann noch nahe legte, das Auto im Dorf zu lassen und zu Fuß an den See zu gehen, um sich keinen Strafzettel einzufangen, bedankte er sich für die ausführliche Auskunft und fuhr weiter Richtung See, nachdem er sich noch ein letztes Mal vergewisserte: "Das ist doch der Ober-, Niederrimsinger Baggersee?"

Gustav Rosa