Baggersee |
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Von: Rolf Haas
Gesendet: Dienstag, 21. Juni 2005 09:10
An: Gustav Rosa
Betreff: Hallo sagen
Lieber Gustav,
über das vergangene WE gibt es nichts zu berichten, das neu wäre.
Am Samstag sind wir entgegen unserer sonstigen Gewohnheit schon um 19.00 Uhr nach Hause gegangen.
Autos unter einer riesigen Staubwolke und mit Musikdröhnung, Bierkistenstapel praktisch zwischen uns und dazu die vertrauten Worte aus Kasachstan haben uns schnell klar gemacht, dass der Abend für uns beendet ist.
Auch die Gruppe aus St. Peter, die 20 Meter hinter uns den Stromgenerator ausgepackt hat hat dazu beigetragen. Es war die Gruppe, von der Du geschrieben hast wie "entsetzt" sie letztens waren weil man ihren Lärm (damals mal auf der
Rimsinger Seite) bis in den Ort gehört hat. Die angeblich das erste mal da war. Eine Woche vor dem Besuch auf eurer Seite waren sie bei uns. Den Müllberg, den sie hinterlassen haben kannst Du, zwischenzeitlich von anderen Badegästen zusammengetragen, immer noch bewundern. Mir haben sie gesagt das sie schon seit Jahren auf der
Rimsinger Seite lagern. Aber dort wäre ihnen die Gefahr eines Strafzettels zu groß
geworden. Soweit zu den netten Jungs.
Doch, es gibt etwas neues zu berichten:
Auf Grund des zu erwartenden Frustes am Sonntag hat der Teil unserer Gruppe, der nicht in Gündlingen wohnt, einen herrlichen Sonntag an einem See nahe Freiburg verbracht.
Dort wurden Chaoten in den letzten Jahren konsequent von den Behörden vertrieben,
Müllgefäße werden beinahe täglich geleert und eventuell noch auf der Wiese liegende Reste eingesammelt. Wenn man will geht es also!!! Von der zuständigen Stadt Freiburg sagt man übrigens sie wäre Pleite!!! Pikant wäre noch zu vermerken, dass die Müllsammler oft die gleiche Sprache sprechen wie diejenigen, die am
Rimsinger See eines der Hauptprobleme darstellen.
Gruß Rolf
Von: Gustav Rosa
Gesendet: Dienstag, 21. Juni 2005 15:00
An: Rolf Haas
Betreff: AW: allo sagen
Lieber Rolf,
danke für die Infos. Woher weißt du, dass es sich um die selbe Gruppe handelt? Bei uns haben die wirklich alles eingepackt. Ich habe persönlich gesehen, wie sie mit den vollen Müllsäcken im Kofferraum weggefahren sind.
Inzwischen ist auf der Rimsinger Seite wieder Sperrmüll abgeladen worden. Ich glaube kaum, dass das Leute aus Freiburg waren. Ich war nämlich Nachts am See, und da habe ich ganz andere Sitzgelegenheiten gesehen, als die, die dann am nächsten Morgen auf dem großen Haufen lagen.
Ein kaputtes Schlauchboot stammt dann schon eher von den "Badegästen".
Auch steht seit Freitag der "Klingelbeutel" wieder. Jetzt bin ich gespannt, ob diejenigen, welche die Macht dazu haben, dagegen auch vorgehen werden. Sowohl die legislative als auch die exekutive Gewalt liegt im Rathaus - man muss sie nur einsetzen wollen! Der Ortschaftsrat hat sich schon vor Jahren geschlossen gegen das illegale Abkassieren ausgesprochen, der Bürgermeister hat vor genau einer Woche dies mit als Ursache für das Versagen der Maßnahmen der Stadt aufgeführt, Polizei und Landratsamt haben auch klar dagegen Position bezogen. Einmal mehr eine Einzelperson, die tut, was sie will! Ohne Konsequenzen tragen zu müssen?
Wie du aus dem letzten E-Mail-Verkehr entnehmen kannst, befürchten besorgte Besucher jetzt langsam auch schon "Wild-West-Verhältnisse" auf der Rimsinger Seite. Bei euch bestehen diese schon seit ein paar Jahren. Die alte Forderung dagegen vorzugehen gehört wohl zu den "überhöhten Ansprüchen der Bürgerinitiative".
Noch scheint die "Abwanderung" der besonnenen Freunde des Rimsinger Baggersees niemanden zu stören. Die negativen Auswirkungen auf das Umfeld (und auf die Umwelt) am See, auch im weiträumigeren Bereich, wird sich bald bemerkbar machen. Anstatt eines touristisch attraktiven Naherholungsgebiets mit freundlichen Gästen, die im Laden vor Ort einkaufen, die das lokale Angebot der Gastronomie und Hotellerie (Ferienwohnungen) nutzen, wird es bald nur noch ein El Dorado für Chaoten geben. Das kriminelle Umfeld, das dabei mitgezogen wird, ist im Ansatz schon jetzt zu erkennen.
Wenn es dann einmal so weit sein wird, dann wird die Frage, warum die Stadt Breisach am Rhein im Frühjahr 2005 keinen Ersatz für den erfolgreichen Feldhüter finden konnte, auch nicht weiterhelfen.
So, jetzt habe ich genug den Teufel an die Wand gemalt. Wenn es dann wirklich so weit kommen sollte, dann gibt es ja jetzt schon einen Schuldigen...
Trotzdem werde ich jetzt schnell zum See fahren, mich über die im Acker parkenden Autos, den illegalen "Klingelbeutel" und die inzwischen weiter angewachsenen Müllhaufen aufregen. Wenn ich dann aber die ausgelassene Jugend aus Rimsingen und Umgebung sehe und die herrliche Erfrischung des Sees genieße, dann werde ich für den Augenblick alles vergessen und ganz einfach glücklich sein.
Grüße - Gustav
© 2005 InGe2003