Baggersee

Pressebericht

Aktuell  

Badische Zeitung vom Mittwoch, 23. November 2005

„Brand“ in der Nähe des Baggersees
Feuerwehrübung in Niederrimsingen / Parkende Autos würden im Ernstfall die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge behindern

Bildunterschrift:

Bei der diesjährigen Herbstübung der Niederrimsinger Feuerwehr wurde auch der Aufbau einer Wasserversorgung vom Baggersee her geprobt.

FOTO: MARGIT NÖLLE 

Von unserer Mitarbeiterin
MARGIT NÖLLE

BREISACH-NIEDERRIMSINGEN. Bei der Manöverkritik im Anschluss an die Herbstübung der Niederrimsinger Feuerwehr waren sich der stellvertretende Gesamtkommandant Jörg Weber aus Breisach, Kommandant Alois Lupfer und Ortsvorsteher Wendelin Hintereck einig: Sollte das Übungsobjekt – der Aussiedlerhof in direkter Nachbarschaft zum Baggersee – während der Badesaison in Flammen stehen, sind Probleme vorprogrammiert.

Nachdem um 14 Uhr die Sirene in Niederrimsingen zu vernehmen war, konnte man bereits kurze Zeit später die Anfahrt der Wehren aus Niederrimsingen, Oberrimsingen und Breisach verfolgen. Die breiten Fahrzeuge hatten Mühe, das Objekt schnell zu erreichen, da – wie im Sommer üblich – auf dem Wirtschaftsweg parkende Fahrzeuge die Zufahrt beengten. 

Dem Szenario der Übung zufolge war die Scheune aufgrund eines technischen Defektes in Brand geraten, das Feuer drohte auf das Wohnhaus überzugreifen und drei Personen galten als vermisst. Der direkt am Haus vorhandene Tiefbrunnen ermöglichte es der Nieder- und Oberrimsinger Feuerwehr bald, den Brand zu bekämpfen und das Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus zu verhindern. 

Da die Benutzung des Brunnens bei einem Brand des Wohnhauses ausgeschlossen wäre und die im Dorf zur Verfügung stehende Leitung zu klein ist, wurde am Samstag auch der Aufbau einer Wasserversorgung vom Baggersee her geprobt. Etwa 30 Minuten dauerte es, bis die Pumpe angeschlossen und die Schläuche über eine Entfernung von 400 Metern gelegt waren, so dass die Feuerwehr aus Breisach ein „Wasser marsch!“ veranlassen konnte.

In der Zwischenzeit hatte das DRK Rimsingen mit Bereitschaftsleiterin Renate Sennrich bereits drei Personen versorgt, die an einer Rauchvergiftung litten. Doch plötzlich mussten sechs weitere Feuerwehrleute medizinisch betreut werden, wodurch die Reaktionsfähigkeit und Schnelligkeit der Sanitäter auf die Probe gestellt wurde.

Bei der anschließenden Manöverkritik bedankte sich der stellvertretende Gesamtkommandant Jörg Weber für eine aufschlussreiche und erfolgreiche Übung. Obwohl das Gebäude frei im Feld stehe, sei die Verkehrssituation am See im Sommer nicht zu unterschätzen. Sollte der Tiefbrunnen aufgrund der Lage des Brandes für die Wehren nicht erreichbar sein, sei die Wasserversorgung wegen der Entfernungen zum See und zum Ort nicht leicht. Es sei sinnvoll, nach möglichen Lösungen zu suchen. Die Anforderung eines Schlauchwagens könne im Brandfall die Wasserversorgung verbessern, eventuell sei mit der Installation einer elektrischen Tauchpumpe die Situation entschärft. Insgesamt zeigte Weber sich mit den Leistungen der Ortswehren zufrieden und gab noch einige Hinweise für Leistungsverbesserungen. Auch Ortsvorsteher Hintereck lobte die Wehren für ihren gekonnten Einsatz und betonte die Wichtigkeit der Übungen, die neben einer Probe des vorhandenen Materials auch die Infrastruktur einzelner Objekte sichtbar mache. Er hoffe, dass sich die Parksituation in den Sommermonaten am See mit der Einrichtung einer Abstellfläche für die Autos entschärfe. Kommandant Alois Lupfer lud abschließend die Anwesenden zum Vesper und geselligen Beisammensein ein.

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