Baggersee |
Pressebericht |
Badische Zeitung vom Donnerstag, 9. Februar 2006
Frevler wie die Axt im Walde
Müll und Abfälle im Grünen
Legen Männer des Bau- und
Gartenbetriebes Lahr mit einer Motorsäge Hand an einen Baum an, klingeln bald Telefone in der Verwaltung, mindestens aber in den Lokalredaktionen. Bürgerschaftliche Wachsamkeit ist ein wertvolles und unverzichtbares Gut. Bildet sie doch eine Kontrolle öffentlicher Einrichtungen und Organe. Ein ebenso wertvolles Gut ist die Natur, weshalb Aufmerksamkeit dort ebenfalls sinnvoll ist. Geradezu notwendig ist es, die Natur zu schützen, zu schonen, zu pflegen. Weil der Mensch in ihr Erholung findet, weil er aus ihr Heilmittel schöpfen, an ihr sich sein Auge erfreuen und in ihr der Kreative Anregungen finden kann. Wild im Wald abgelegte Grünschnittabfälle sind weder schön, noch in jedem Falle dem Waldwuchs zuträglich. Was aber nur denken sich Bürger, die wahllos ihren ureigenst produzierten Müll in einen Wald, eine Wiese, einen Bach oder an ein Seeufer werfen. Da liegen am Wegesrand Lebensmittelabfälle - und zurecht dem betrachtenden Spaziergänger, dem Baggerseebesucher im Sommer, dem Wanderer im Wald oder im Stillen vielleicht auch dem Grünpflege-Arbeiter das Wort ´ Schweinerei´ auf den Lippen. Es bedarf schon eines gerüttelt Maßes an Desinteresse am Gemeinwohl, um so sorglos die Natur zu benutzen. Womöglich rechnen diese Umweltfrevler schlicht damit, dass ja irgendwer, städtische Arbeiter oder sogar Bürger und Schüler ehrenamtlich zum Beispiel bei Bachputzeten allen Unrat wieder wegräumen. Wahrscheinlicher allerdings ist, dass sie nicht mal so weit denken.
Heidrun Lauble
© 2005 Badische Zeitung