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Die Rede von Eva Stegen

Fessenheim

Eva Stegen nahm in Ihrer Rede weiterhin Stellung zu der - innerhalb des liberalisierten Strommarktes - gängigen Praxis, dass man üblicher Weise schon mit dem Anschalten seines Lichtes und ohne eine Unterschrift zu leisten, seine Einverständniserklärung zur Lieferung eines Strommixes gibt, der in der Regel 25% - 30% Atomstrom enthält. Sie forderte die Zuhörer auf, den Geldstrom ihrer Stromgelder aktiv umzulenken und zeigte am Beispiel einer EnBW-Tochter Strom-Geldflüsse auf:

"... Etwas kniffeliger sieht das im Versorgungsgebiet der EnBW-Tochter Energiedienst aus. Da kauft man nämlich NaturEnergie. Spätestens hier merken wir: Strom ist etwas Mystisches: Wie kann das sein? Ich kaufe Strom aus Wasserkraft und unterstütze damit die Atomindustrie? Da die NaturEnergie ein Tochterunternehmen der EnBW ist, fließt Ihr Wasserstrom-Geld in die Atomstrom-Kassen. Da gab es natürlich gleich einige, die das Mystische beim Stromgeld durchschaut haben und sich gesagt haben: „Da müst-isch mal den Stromanbieter wechseln." Und als sie dann noch gemerkt haben, dass sie bei den Stromrebellen viel weniger bezahlen, als z.B. bei der NaturEnergie, dachten sie bei sich: Dat müst-isch mal meinem Nachbarn sagen" ..."

Neben den konkreten Einflussmöglichkeiten, nämlich der "Abstimmung mit dem Geldbeutel", die jeder über den liberalisierten Strommarkt hat, wies Eva Stegen auf die zweite wichtige Stellschraube hin, an der jeder von uns drehen kann, der unsere Energieversorgung mit gestalten möchte: das Erneuerbare-Energien-Gesetz:

"Dann gibt es die engagierte Menschen bei der fesa und den Förderverein Zukunftsenergien usw., die unermüdlich dafür kämpfen, dass mit konkreten Wasser-, Wind-, Biomasse- und Solar-Projekten den fossil-atomaren Klimaschädigern Marktanteile streitig gemacht werden." 

Im Hinblick auf den Bau neuer Euroreaktoren, äußerte sie die Befürchtung, dass sich Szenen wie in Wyhl wiederholen könnten:

"Ich möchte auch nicht am Bauzaun stehen und mich Polizeieinheiten gegenüber sehen, die bis an die Zähne bewaffnet sind. In politischen Kämpfen sind genug Leute verprügelt, verletzt und getötet worden. Deshalb meine Forderung an uns alle: Nutzen wir die Handlungsspielräume, die wir jetzt haben! Macht mit bei Bürgerbeteiligungsprojekten! Schiebt die Erneuerbaren mit an! Wechselt den Stromanbieter. Geht zu Greenpeace Energy oder zu den Schönauer Stromrebellen!

Ich möchte schließen mit einem Ausspruch der italienischen Journalistin Franca Magnani: „Je mehr Bürger mit Zivilcourage ein Land hat, desto weniger Helden wird es einmal brauchen".

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