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Breisach
am Rhein, Dienstag, 11. April 2006
Kommentar
In Breisach sind die Lichter ausgegangen.
Trotz laufender Stromlieferung des Kernkraftwerks Fessenehim sind
heute Abend in Breisach die Lichter ausgegangen. Der Bürgermeister und seine CDU-Fraktion hat den Beitritt der Europastadt Breisach zum Trinationalen Atomschutzverband erfolgreich zu verhindern gewusst. Nicht Argumente haben gezählt, auch nicht das Votum von vor zwei Jahren. Neben Alibibekundungen wurde als einzig nachvollziehbarer Grund angegeben, man wolle seine Freunde aus dem benachbarten Elsass nicht brüskieren (Zitat Vonarb: "Ein Beitritt zu TRAS käme einer Kriegserklärung gleich!"). Ausschlaggebend war sicherlich auch "der Befehl von Oben" - Ministerpräsident Öttinger sowie Freund und Gönner Gundolf Fleischer haben ihre Richtlinien unmissverständlich deutlich geäußert.
Schon im Vorfeld haben Presse und Verwaltung ihren Einfluss voll ausgeschöpft und alles getan, um einen Beitritt zu verhindern. Da muss es schon wie blanker Hohn klingen, wenn Vonarb x-mal wiederholt, ein jeder sei frei in seiner Entscheidung.
Die Sonne der Demokratie hatte es noch nie leicht, über dem Himmel von Breisach zu scheinen. Mit dieser Entscheidung ist sie wieder einmal sang- und klanglos untergegangen. Es ist dunkel geworden in der Großen Europastadt. Dagegen hilft kein Nuklearstrom, und sei er noch so billig. Dagegen hilft nur der gesunde Menschenverstand und die Hoffnung, dass Breisach nach einer tiefen Nacht wieder erwacht. Gelegenheit dazu haben die Bürger allemal: Die nächste Wahl (?) steht vor der Tür.
Kommentar von Gustav Rosa, Ortschaftsrat Niederrimsingen
© 2006 Gustav Rosa