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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Montag, 19. Juni 2006

Gegen AKW Fessenheim
Die Elektrizitätswerke Schönau sind jetzt Mitglied der “Tras”

SCHÖNAU. Nach vielen Städten und Gemeinden in Südbaden — darunter auch Waldkirch — sind nun die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) als erster Stromversorger des Dreiländerecks dem “Trinationalen Atomschutzverband der Bevölkerung um das Atomkraftwerk Fessenheim” (TRAS) beigetreten.
Mehrere Waldkircher Haushalte bekommen über die hiesigen Stadtwerke Ökostrom der EWS. Die Schönauer engagieren sich seit der Katastrophe von Tschernobyl 1986 gegen die Hochrisikotechnik Atomenergie. “Wir begrüßen, dass neben dem Aufklärungsengagement der Umweltschutzgruppen im Dreiländereck mit Hilfe des TRAS nun auch der juristische Weg zur baldigen Schließung der störanfälligen Fessenheimer Atomreaktoren beschritten werden soll”, so die Geschäftsführerin Ursula Sladek.
“Wir sind in unserer Entscheidung, dem TRAS beizutreten, sehr viel freier als andere Stromversorger, weil wir weder politisch noch finanziell in irgendeiner Abhängigkeit zu den Betreibern des AKW Fessenheim, der Electricité de France (EdF) und Energie Baden Württemberg (EnBW) stehen”, so Ursula Sladek weiter. “Wir erhoffen uns auch vom Einsatz der französischen Anwältin Corinne Lepage dass die Bedrohung der Erdbebenregion im Oberrheingraben durch das AKW Fessenheim ein baldiges Ende ohne Schrecken haben wird.”
Sollte der TRAS erreichen, dass die AKW-Betreiberin EdF die unter Verschluss gehaltenen Studien zur Erdbebensicherheit herausgeben muss, so könnte nach Auffassung der EWS das älteste Atomkraftwerk Frankreichs bald dasselbe Schicksal ereilen, das vor wenigen Wochen das Aus des neuesten Atomkraftwerks Japans besiegelte: Das AKW Ishikawa wurde aufgrund mangelnder Erdbebensicherheit am 24. März 2006 gerichtlich stillgelegt.
“Wir sind überzeugt, mit dem TRAS Beitritt nicht nur im Interesse der etwa 10 000 EWS-Stromkunden der Region zu handeln”, so Ursula Sladek. “Da eine radioaktive Wolke erfahrungsgemäß große Kreise zieht, gehen wir davon aus, auch im Sinne aller 35 000 bundesweiten EWS-Stromkunden zu handeln, die ihren sauberen Strom bei uns kaufen, weil sie einen Beitrag zu Atomausstieg und Klimaschutz leisten wollen”.

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