Badische Zeitung vom Montag, 19. Juni 2006

Besorgt über Gefahren
Fessenheim kommt erneut auf die Tagesordnung

OBERRIED (wg). Der Gemeinderat wird sich auf Antrag von Willi Maier (FWG) erneut mit dem Kernkraftwerk Fessenheim beschäftigen. Im November 2005 hatten die Gemeinderäte mit denkbar knapper Mehrheit (8:8 Stimmen) einen Beitritt zum Trinationalen Atomschutzbund abgelehnt.
Obwohl in der Verwaltungsvorlage zurückhaltend formuliert wurde: “So berechtigt die Besorgnisse sind, sollte doch geprüft werden, ob eine Gemeinde grundsätzlich einer politischen Initiative als Mitglied beitritt”, schien man im Gemeinderat mit dem Beschluss nicht besonders glücklich.
Die kurze Diskussion war mit sehr ernsthaften Argumenten geführt worden. Lukas Flamm (FWG) meinte damals, es werde immer nur von Gefahren geredet, die von Fessenheim ausgehen. Dem Ortsvorsteher von Hofsgrund war das zu wenig und Willi Maier wurde noch deutlicher, der es am liebsten sehen würde, wenn das elsässische Kernkraftwerk so bald wie möglich abgeschaltet würde. Hingewiesen wurde auf mögliche Katastrophenfälle, Flugzeugabstürze und Erdbeben, die sich im Oberrheingraben jederzeit ereignen können und nicht verharmlost werden sollten.
All das wollten die Oberrieder Gemeinderäte nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumal man die Gefahren für die Bevölkerung erkennt. Gleichzeitig aber wollte man die Mitgliedschaft in einem Verband, der durchaus seine politischen Gegner hat, nicht überbewerten. Die Kosten, sehr minimal, spielten bei der Entscheidung keine Rolle.
Ob die neuen Erkenntnisse, von denen der Antragsteller auf neuerliche Beratung sprach, auch eine neue Bewertung ergeben, wird sich erst noch zeigen.

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