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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Dienstag, 20. Juni 2006


Atomkraftgegner machen sich Mut
Bei der traditionellen “Tour de Fessenheim” forderten Umweltschutzgruppen die Abschaltung des Atomkraftwerks Fessenheim



Bildunterschrift:

Protest auf beiden Seiten des Rheins: Umweltgruppen fordern die Stilllegung des Atomkraftwerks Fessenheim.

(FOTO: VOLKER MüNCH)

Von unserem Mitarbeiter Volker Münch

FESSENHEIM. Das Atomkraftwerk Fessenheim wird von vielen Menschen der Region als Gefahr empfunden. Deshalb fordern Umweltverbände und Kommunalpolitker weiterhin die Stilllegung der 29 Jahre alten Anlage. Mit der traditionellen “Tour de Fessenheim” mobilisierten die Organisationen am Wochenende den Widerstand.
Lag es an der Sommerhitze oder an der Fußball-Weltmeisterschaft oder einfach nur an der Demonstrationsmüdigkeit vieler Atomkraftgegner — vor dem Rathaus in Fessenheim fanden sich nur wenige Demonstranten zusammen. Die Organisatoren der lokalen Umweltgruppen, darunter die badisch-elsässische Bürgerinitiative und der “Bund”, waren angesichts der Teilnehmerzahl von etwa 70 Aktivisten auf dem Rathausplatz in Fessenheim und später knapp 100 Demonstranten vor dem Werkstor des Atomkraftwerks sichtlich enttäuscht.
“Wo sind die Grünen, die immer wieder die Abschaltung fordern?”, fragte einer der Tourteilnehmer, ohne allerdings eine Antwort zu erwarten. Das Aufgebot der französischen Gendarmerie in dem elsässischen Dorf und rund um das Atomkraftwerk deutete darauf hin, dass doch etliche Teilnehmer mehr erwartet worden waren.
Bei den beiden Kundgebungen in Fessenheim und vor dem Werkstor wurde eindringlich die sofortige Stilllegung des Atommeilers gefordert, nachdem sich, so die Redner, auch in den vergangenen Monaten die Zwischenfälle und Störungen in dem 29 Jahre alten Atomkraftwerk gehäuft hätten. Kritisiert wurde auch die Informationspolitik des Betreibers, der nach Angaben der Umweltgruppen trotz offizieller Vereinbarungen nur zögerlich über Probleme beim Betrieb berichtet habe.
Und so wurden die beiden Kundgebungen hauptsächlich zu Sachstandsberichten über die jüngsten Zwischenfälle, zu Aktionen gegen geplante Endlager im lothringischen Bure und in Gorleben und zu Risiken weiterer Atommeiler entlang des Rheins. Mut machen und Durchhalteparolen zum gewaltfreien Kampf gegen die Atomenergie mit Hinweisen auf erste Erfolge an anderen Orten — dies bestimmte die Reden bei der Kundgebung.

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