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LESERBRIEF

Fessenheim

Leserbrief zum Artikel:
Die CLS öffnet sich
Badische Gemeinden werden zu Sitzungen eingeladen
Reblandkurier vom 18.10.06

An Informationen mangelt es nicht!
Illusion einer Beteiligung an der Kontrollkommission von Fessenheim 

Die Berichterstattung vom 18.10.06 von der Redaktion (RK) des Reblandkuriers über eine Bürgermeisterversammlung des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald in Pfaffenweiler ist erstaunlich. Diese Versammlung war nicht öffentlich. Der Landrat hatte extra während der Sitzung darauf hingewiesen. Und niemand von der Presse war da.
Es sollte geklärt werden, ob deutsche Gemeinden Mitglieder von der CLS (Commission locale de surveillance) werden können. Die Antwort heißt nein.

Erstaunlich in diesem Zusammenhang ist die Äußerung des Landrates in diesem Artikel, der von Novum spricht über das, was schon existiert.

Tatsache ist, der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald besitzt die selben Informationen wie die jetzigen Mitglieder der CLS (10 Generalräte, 5 Bürgermeister und 5 Umweltverbände).
Tatsache ist, der Landkreis entsendet einen Mitarbeiter zu den Sitzungen in Colmar.
Tatsache ist, der Landkreis bekommt Protokolle und Unterlagen der Sitzungen.
Tatsache ist, der Landkreis bekommt regelmäßig Informationen (in deutsch) vom AKW Fessenheim (zum Beispiel „Sit'Info“, „Expli Site“). Der Landrat hat demonstrativ darauf hingewiesen.
Tatsache ist auch, die Leiter des AKW laden regelmäßig deutsche und französische Kommunal- und Regionalvertreter ein, um „über alle Sicherheitsaspekte und Vorkommnisse in der Anlage“ zu informieren. EDF beherrscht schon sein Metier.

Man sieht, an Informationen mangelt es nicht.

Fragt sich nur, was man daraus macht, bzw. was man daraus gemacht hat.

Die Vertreter der Umweltverbände in der CLS verlangten in einer Resolution vom 16 Februar 2004 die Schließung des AKWs Fessenheim. Wir sind aber realistisch genug um zu gestehen, dass das Gelingen dieses Vorhabens noch mehr Anstrengungen bedarf. Zum Beispiel einige kostenspielige der juristischen Art! Wir sind der Meinung, in der Region sind alle gefordert.
Die Vertreter der Umweltverbände finden dieses, relativ neue, Interesse an der CLS seitens einiger Politiker sehr merkwürdig, besonders wenn die selben Politiker gleichzeitig den Beitritt zu TRAS ablehnen.
Man könnte, berechtigterweise, durchaus an der Ernsthaftigkeit ihrer Haltung zweifeln.

Jean Paul Lacôte
(Sprecher der Umweltverbände in der CLS von Fessenheim)

 © 2006 Jean Paul Lacôte