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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Freitag, 22. Juni 2007

Noch kein Ja zum Beitritt

Rat diskutiert Mitgliedschaft im Atomschutzverband

Bildunterschrift

Die Stilllegung des Akw Fessenheim wäre dem Efringen-Kirchener Rat am liebsten.

(FOTO: AFP)

EFRINGEN-KIRCHEN (vl). Soll die Gemeinde dem Trinationalen Atomschutzverband beitreten oder nicht? Das war in der jüngsten Ratssitzung in Efringen-Kirchen die Frage. Die Antwort darauf wurde freilich vertagt. Heinz Graf (CDU) hatte um Bedenkzeit gebeten, um das Vorgehen nochmals in der Fraktion beraten zu können. Der Grund, warum er dem Beitritt zum Atomschutzverband nicht einfach zustimmen konnte? Der Verband, der seinen Ursprung in der Schweiz hat, fordert nicht nur die Stilllegung des Atomkraftwerks Fessenheim, sondern fasst sein Tätigkeitsfeld weiter.

"Wir würden überall in der Schweiz, wo neue Akw geplant sind, ein Auge auf die Sicherheit der Bevölkerung haben", sagte Jürg Stöcklin, der Präsident des Verbands im Rat. Die Fraktion der Grünen hatte darum gebeten, Jürg Stöcklin einzuladen, der selbst Grüner Großrat im Kanton Basel-Stadt ist. Heike Hauk von den Grünen erinnerte daran, dass der Gemeinderat 2004 einstimmig eine Resolution zur Abschaltung des Akw Fessenheim gefasst habe. Grund genug für sie, auch über einen Beitritt zum Atomschutzverband nachzudenken, der sich für die Sicherheit der Bevölkerung einsetzt.

Bürgermeister Wolfgang Fürstenberger merkte an, dass die Ortsteile Welmlingen, Blansingen und Kleinkems im 25-Kilometer-Radius um Fessenheim liegen, wo immerhin der älteste Atommeiler Frankreichs stehe. "Wir sind kein Kampfverband, der generell gegen Atomkraft agitiert", betonte Jürg Stöcklin. "Wir wollen vor allem die juristischen Mittel bereit stellen, um den Gefahren zu begegnen, die mit der Atomkraft verbunden sind." Im übrigen sei der Verband der Ansicht, dass es andere Möglichkeiten als die Atomkraft gebe, um die Energieprobleme zu lösen. Weshalb sich der Verband auch für alternative Energien einsetze. "Uns geht es um Fessenheim", brachte Bürgermeister Fürstenberger jedoch die Haltung mehrerer Räte auf den Punkt. Die Entscheidung über den Beitritt ist in der nächsten Sitzung zu erwarten.

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