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Pressebericht

Fessenheim

Badische Zeitung vom Mittwoch, 4. Juli 2007

Impulse für Region gefragt
Innovative Energieversorgung Thema beim Klima-Gipfel der SPD Südbaden in Bad Bellingen

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Vor und im Bad Bellinger Kurhaus wurde beim Klimagipfel der SPD Südbaden am Montag anschaulich für den Nutzwert erneuerbarer Energien geworben

(FOTO: JUTTA SCHÜTZ)

Von unserer Mitarbeiterin Jutta Schütz

BAD BELLINGEN. Wenn schon einmal ein Bundesminister wie Sigmar Gabriel zum Klimagipfel der SPD Südbaden den Weg nach Bad Bellingen findet, darf man sich in Sachen Eigenwerbung ruhig ins Zeug legen. Der neue Bürgermeister Christoph Hoffmann tat genau das: Für die Rückenprobleme der Ministerialbeamten in Berlin habe er mit dem Bellinger Wasser, der Fachkompetenz der Ärzte und Therapeuten und der schönen Lage im Ländle genau das richtige Rezept, verkündete er am Montagabend unter allgemeinem Gelächter im voll besetzten Kurhaussaal.

An den Bundesminister und seine Beamten richtete Hoffmann die mündliche Einladung zu einer Kompaktkur in Bad Bellingen. Gleichzeitig überreichte er ein ausgearbeitetes "Rückenkonzept" sowie, für den Minister, einen Bademantel in XXL-Größe mit dem Hinweis, dass man mit schwierigen Verhandlungspartnern in der Balinea-Saunenlandschaft sicher bessere Verhandlungsergebnisse erreichen könne.

Vielleicht sollte Gabriel den Tipp beherzigen, denn gerade liegt er in schwierigen Verhandlungen mit den Energieversorgern, die am Atomausstiegsgesetz rütteln wollen. "Verträge sind einzuhalten", meinte Gabriel trocken dazu.

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Bundesumweltminister Sigmar Gabriel erläuterte am Montag in Bad Bellingen das Prinzip des Emissionshandels anhand eines mit Wasser gefüllten Glases.

(FOTO: BERND MICHAELIS)

 

Nicht nur diese Thematik hat Brisanz auch in der Region. "Stürme Schlagregen, Hagel, schwere Gewitter werden auch das Markgräflerland und den Schwarzwald bei einem Temperaturanstieg noch mehr treffen. Der Eichenprozessionsspinner ist hier auf dem Vormarsch" , wandte sich Gabriel in seinem Vortrag mit kritischen Worten ans Publikum und kreidete den großen Energieversorgern kurzsichtiges Denken in Bezug auf "die Zukunft unserer Kinder und deren Töchter und Söhne" an.

Das Thema Energie und Klimaschutz interessiert auch die Bürger vor Ort — insbesondere, wenn sich neben den globalen auch lokale Bezüge festmachen lassen. Deshalb nahmen auf dem Podium neben Gabriel und der parlamentarischen Staatsseketärin Marion Caspers-Merk Personen Platz, die — aus eigener Erfahrung und mit Sachkompetenz — zu Themen wie nachhaltiger und schlussendlich preiswerterer, weil selbstverwalteter und eigen produzierter Energie in kleineren Kommunen Stellung nahmen. Dazu gehörten die Bürgermeister von Hüfingen, Anton Knapp, und von Waldkirch, Richard Leibinger, Erhard Schulz von der Solar-Region Kaiserstuhl und Martin Halm von den vielfach mit Preisen bedachten Elektrizitätswerken Schönau, die gerade ihre zehnjährige Erfolgsgeschichte fortschreiben und Strom bis nach Berlin liefern. Sie alle stellten vor, wie sie sich — gegen alle Widerstände — in jahrelangem Kampf von großen Energieversorgern unabhängig gemacht haben.

Im Kurhaus-Foyer präsentierten sich Spezialisten in Sachen Solartechnik und Biokraftstoff mit Ständen und umweltfreundlichen Fahrzeugen. "Rohstoffe wie Uran sind endlich — warum nicht gleich in Nachhaltigkeit investieren?" , sagte Photovoltaikspezialist Matthias Sodeik aus Kandern. Skeptisch äußerte sich Sodeik zur Standfestigkeit Gabriels gegenüber den Energieriesen. "Schließlich ist Merkel Atomphysikerin — ich glaube erst, dass die Verträge halten, wenn ich das schwarz auf weiß sehe", kommentierte er. Thomas Schwarze vom Trinationalen Umweltzentrum (TRUZ) in Weil am Rhein begrüßte, dass bei dieser Veranstaltung mit den Vorreitern in Sachen nachhaltige Energieversorgung in der Region ein konkreter lokaler Bezug zum Thema Klimaschutz gegeben war. Ebenso äußerte sich Fessenheim-Kritiker Jean Paul Lacôte. Christoph Hoffmann wies im Anschluss an die Veranstaltung darauf hin, dass man in der Bad Bellinger Therme begonnen habe, Wärme aus gebrauchtem Badewasser zurückzugewinnen. Auch sei ein Geothermieprojekt geplant.

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