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Pressebericht

Fessenheim

SWR3 vom Sonntag, 2. Dezember 2007

Baden-Württemberg Aktuell 18:10

Im elsässischen Fessenheim sind wieder Arbeiter verstrahlt worden. Schnell teilte das Werk diese Woche mit, es seien nur um leichte innere Verstrahlungen – was immer das heißen mag. Die Pannen im ältesten französischen Kernkraftwerk nehmen zu.

Schon zu Beginn des AKW Fessenheim gab es Probleme. Kurz nach der Fertigstellung werden 1979 Haarrisse am Reaktorstutzen gefunden, und es geht weiter. Hier ein Auszug der Vorkommnisse:
Dezember 1992: die Reaktordeckel weisen Haarrisse auf – ausgetauscht werden sie nicht!
Januar 2004: Bei einem Filterwechsel werden irrtümlich gebrauchte Harze in den Primärkreislauf des Block 1 eingeleitet.
Oktober 2005: 4 Arbeiter werden leicht verstrahlt.
Seit dem steigt die Pannenserie kontinuierlich an, je älter die Anlage aus den 70-ger Jahren wird. Zufall oder System?

Bert Riesterer, Vorsitzender der SPD Breisgau-Hochschwarzwald:
„Man muss es so vergleichen: Welche Autos haben wir in den 70-ger Jahren gefahren? Denken Sie an den ersten Golf. Wie war der technisch? In welchem Zustand ist er heute – wenn er denn noch gefahren wird, und nicht gut gepflegt wird? Und das ist der Vergleich, den ich da anstelle – in Richtung Atomkraftwerk Fessenheim.“

Insgesamt werden 2005 rund 32 Zwischenfälle gemeldet. Fünf Mal kam es zudem zu Störfällen der Stufe 1. 2006 wächst die Zahl der Störfälle auf 49 an. 2007 geht es gerade so weiter…
Und nun sind wieder 4 Arbeiter verstrahlt worden – Leiharbeiter. Dies hat Methode, meint Jean-Marie Brom, Atomphysiker und Mitglied der Kontrollkommission. „Es gibt eine Untersuchung von Medizinern die zeigt, dass diese Leiharbeiter schlecht ausgebildet sind, dass sie nicht ausreichend über die Gefahren unterrichtet werden, und dass sie nach ihrem Vertrag nicht länger betreut werden. Es gibt keine Statistik, es gibt nichts!“

Die Forderungen nach einer Stilllegung des ältesten französischen Kernkraftwerks werden also weiter gehen.

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