Niederrimsingen., den 26.01.01
auch ich freue mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid - zeigt dies doch, welchen Stellenwert JULE - Jugend und Lebensraum - auch in unserem Dorf einnimmt. So sehe ich es auch als Anerkennung unserer Bemühungen an, dass der stellvertretende Ortsvorsteher, sowie Vertreter aus dem Gemeinde- und Ortschaftsrat heute hier anwesend sind. Unser Ortsvorsteher, Erhard Bucher, hat sich entschuldigt - er musste einen anderen wichtigen Termin wahrnehmen. Ebenso herzlich begrüße ich unseren Gastgeber, Herrn Saffran.
Im Internet beginnt jede Adresse mit den magischen 3 Ws. Auch wir behandeln diesen Buchstaben, nur stehen sie hier nicht für world-wide-web sondern für WAS – WER – WIE.
Es ist müßig auf all die neuen Sachen hinzuweisen, die heute aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind. Auch wenn es noch Leute gibt (besonders die älteren unter uns), die meinen, dies sei "moderner Schnickschnack" und das brauche man nicht, die Schlagzeilen in den Medien und die Realität beweisen es: man kommt nicht darum herum, sich damit
auseinander zu setzen. So
gesehen sind Computer, Internet und Multimedia aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie gehören damit zu unserem Lebensraum und werden - wie alles Neue - in erster Linie von unserer Jugend akzeptiert und konsumiert.
Hier wären wir schon bei dem ersten Punkt, wo sich die Geister scheiden: Die einen behaupten, dies sei nur Konsum und führe zur Vereinsamung und zur Verödung unserer Gesellschaft. Die anderen, und dazu möchte ich mich auch zählen, sehen die immensen Vorteile, die hiermit geboten sind: Entfernungen verschwinden, grenzenlose Informationsmöglichkeiten tun sich auf.
Es dürfte inzwischen bekannt sein, dass mein Vorpreschen in diese Richtung nicht unumstritten war. Sowohl von Seiten der Stadt als auch von
Teilen meiner Kollegen aus dem Ortschaftsrat kamen anfänglich Bedenken, Misstrauen und Ängste auf, die schwer nachvollziehbar sind. So wird dies Projekt bisher
ausschließlich von Jule Rimsingen, der Grundschule Rimsingen und den aktiven Jule-Kindern unterstützt. Für die konkrete und spontane Hilfe in Form von
Sachspenden sind wir auch all den aufgeschlossenen und engagierten Leuten dankbar. Nur so war es uns möglich, in dem Raum, der ehemals von der
Trachtengruppe genutzt worden war, und wo in diesem Jahr die Kernzeitbetreuung
stattfindet, ein Plätzchen für zur Zeit nur drei PCs zu finden. Hier ein Dankeschön an den Schulleiter, Herrn Saffran, ohne dessen Einsatz unser Projekt immer noch auf private Räumlichkeiten begrenzt wäre. Auch einen Dank an die Gemeinde, die uns leihweise einen Tisch zur Verfügung gestellt hat und die Stromkosten, die während unserer Sitzungen und Vorträge entstehen, trägt.
Anschließend können wir hinuntergehen, und ich werde allen Interessierten zeigen, was wir bezwecken, und wie weit unsere Pläne inzwischen
fortgeschritten sind.
Über das WAS und WIE habe ich jetzt genug gesagt – es bleibt noch das letzte W: WER?
Es heißt zwar "Jugend und Lebensraum", aber bei uns darf jeder mitmachen. Wir beziehen
das Jung nicht unbedingt auf das Alter, eher auf den Geist. Und hier sind uns keine natürliche Grenzen gesetzt; hier hängt es einzig und allein von dem Willen eines jeden Einzelnen ab, ob er, sie oder es sich in der Lage sieht, das Neue auszuprobieren und zu erlernen.
Für den Anfang ist es vorgesehen, den Kindern und Jugendlichen (Jule-Mitgliedern) den Umgang mit den neuen Medien näher zu bringen. Unsere bisherigen Aktivitäten können im Internet nachverfolgt werden (wer Interesse daran hat, dem kann ich es anschließend zeigen). Unser mittelfristiges Ziel ist es, auch
Erwachsenen sogenannte "Schnupperkurse" anzubieten, an denen die Jugendlichen ihre Kenntnissen mit einbringen können. Dazu fehlen im Augenblick noch die Mittel und der Platz. Auch befürchte ich, dass sich diese Ziele ohne größere Unterstützung (und dies nicht nur aus dem Privatbereich) nicht verwirklichen
lassen. Mir liegen schon Versprechungen von gebrauchten PCs und Zubehörteilen vor, und ich bin auch überzeugt, dass demnächst größere Mengen angeliefert werden. Dann werde ich massive Hilfe und Unterstützung brauchen. In diesem Sinne bitte ich alle, sich Gedanken darüber zu machen, wie eine solche Hilfe konkret aussehen könnte. Vorschläge und Angebote nehmen wir jederzeit
dankbar entgegen.
Und jetzt genug der Worte - lasst uns zur Tat schreiten. Die PCs sind warmgelaufen und warten darauf, bedient zu werden. Ich stehe anschließend allen, die noch Fragen haben, zur Verfügung und bedanke mich fürs Zuhören.
Gustav Rosa - Jule Computer Club Rimsingen