Badische Zeitung vom Freitag, 2. April 2004
Zuversicht bei FDP und FWB
Liberale und Freie Wähler präsentieren eine gemeinsame Liste
Von unserer Mitarbeiterin Petra Littner
BREISACH. Die Breisacher Liberalen präsentierten bei ihrer jüngsten Jahreshauptversammlung die Kandidaten für die Kommunalwahlen am 13. Juni. Sie gehören der FDP und der FWB (Freie Wähler Breisach) an.
Die Liste voll zu bekommen war nach den Worten des FDP-Vorsitzenden Freddo Dewaldt viel Arbeit. Man habe seit Mitte des vergangenen Jahres sehr viele Gespräche geführt, jedoch sei die allgemeine politische Lage nicht so positiv, dass jeder "Hurra" schreie, wenn man ihn auf eine Mitarbeit hin anspreche. Dennoch sei es gelungen, 21 Kandidaten, darunter fünf Frauen, zu finden.
Die Vorsitzende der Freien Wähler Breisach, Imogen Wiedensohler, bestätigte, dass "wirklich gute Leute" zusammengekommen seien. Angeführt wird die Kandidatenliste von Rüdiger Groh (FDP), der die Fraktion seit 1994 auch im Gemeinderat vertritt. Hier haben FDP und FWB insgesamt drei Sitze, die nach Meinung des Vorsitzenden auch gehalten werden könnten. Er beurteilt die Qualität der Liste als "sehr gut" und begründet damit auch seine Hoffnung auf Stimmenzuwachs. Neu hinzugekommen sind bei den Bewerbern für Breisach Denis Vauthier, Dagmar Ewers-Groh und Patrick Goubert, für Gündlingen Willi Leonhards und Michael Darmosz sowie
Mario Glampe für Niederrimsingen. Lothar Neumann und Peter Strohm (Breisach), Gerhard Jöhle (Gündlingen), Lothar Weyrich (Oberrimsingen) und Andreas Jeckel (Niederrimsingen) kandidieren nicht mehr.
Nach den Worten von Dewaldt hat sich die FDP in den letzten zwei Jahren stark für die Münsterstadt eingesetzt. Dass man namhafte Bundes- und Landespolitiker zu verschiedenen Anlässen gewinnen konnte, sah er als Bestätigung für das politische Engagement der Breisacher Fraktion. Darüber hinaus kämpften FDP und FWB gegen die ökologischen Flutungen. Genauso zielstrebig verfolgten sie ihren Vorschlag zur Marktplatzgestaltung, die mit einem Verkehrskonzept verbunden werden soll.
Groh erläuterte darüber hinaus das Engagement der Fraktion im Gemeinderat. So seien viele Projekte mit Unterstützung und auf Forderung der Liberalen vorangeschritten. Er nannte beispielsweise den Bau des deutsch-französischen Kindergartens und der Möhlin-Brücke sowie die Einrichtung einer Stadtbuslinie. Zudem betonte er die Sorge der FDP/FWB-Fraktion um die finanziellen Ressourcen der Stadt Breisach. Der Abzug der französischen Garnison habe die Stadt wirtschaftlich stark geschwächt und auch die geplanten Flutungen der Rheinauen hätten Auswirkung auf die Finanzen, da dies die ansässige Kiesindustrie in ihrer Existenz gefährden würde. Eine wichtige Einnahmequelle sei hingegen der Tourismus, der durch eine attraktive Gestaltung der Rheinpromenade und den Bau eines Bürgerhauses gestärkt werden könne. Mit diesen Schwerpunkten will sich die Partei in der kommenden Legislaturperiode im Gemeinderat einbringen.
Die Parteiführung zeigte sich für die anstehenden Wahlen zuversichtlich und Dewaldt unterstrich, dass man "mit noch mehr Energie weitermachen wolle". Einen Überblick über den Kassenbestand lieferte Werner Schneider. Für 25-jährige Parteizugehörigkeit erhielten Rüdiger Groh und Hans Sach die Theodor-Heuss-Medaille in Silber.
© 2004 Badische Zeitung