Aktuell 2007

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Badische Zeitung vom Samstag, 13. Januar 2007 

Am Schluss wendet sich das Blatt

Beim Theaterstück "Dem Himmel sei Dank" wurden die Besucher in Niederrimsingen fast 4 Stunden köstlich unterhalten

Bildunterschrift

Pfarrer Alfons (Klaus Herz) ist in Erklärungsnot, als plötzlich der Domkapitular (Michael Wolf) nach dem Rechten sieht

(FOTO: HANS-JOCHEN VOIGT)

Von unserem Mitarbeiter Hans-Jochen Voigt

BREISACH-NIEDERRIMSINGEN. Bereits zum dritten Mal innerhalb weniger Tage konnte Ortsvorsteher Wendelin Hintereck im voll besetzten Gemeindesaal Gäste aus Niederrimsingen und der weiteren Umgebung zum Theaterstück "Dem Himmel sei Dank" von Bernd Gombold begrüßen. Unter der Regie von Michael Gippert trainierten die Schauspieler des Kirchenchors und der Trachtenkapelle die Lachmuskeln der Zuschauer über fast 4 Stunden.

Der herzensgute Pfarrer Alfons (Klaus Herz) versucht auf ungewöhnliche Art — unter den missbilligenden Augen seiner Haushälterin Hermine (Daniela Steimer) — die Finanzen seiner Pfarrgemeinde aufzubessern, damit endlich die Kirche renoviert werden kann. Er schreckt dabei auch nicht vor nächtlichen Kartenspielen, dem Verkauf von selbst gebranntem Pflaumenschnaps oder einer dubiosen Zimmervermietung im Pfarrhaus zurück.

Der arbeitsscheue Messner Johannes Höll (Martin Littner) unterstützt den Pfarrer, allerdings nur im Kartenspiel und bei der Vernichtung des Selbstgebrannten. Gerade als die ersten Übernachtungsgäste eintreffen, steht auch der strenge Domkapitular Dr. Jüngling (Michael Wolf) vor der Tür. Er hat von den Umtrieben des Pfarrers erfahren und will nach dem Rechten sehen.

Er trifft auf die flotte Aerobic-Lehrerin Heidi Blum (Birgit Greschel), die ihm seinen schmerzenden Rücken einrenkt, auf Emma Höll (Sonja Fuchs), die als böse Ehefrau den Messner ständig unter Kontrolle hält, sowie auf die ehrgeizige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elfriede Engel (Karin Littner), die zum eigenen Vorteil ihre Nichte Uschi (Andrea Figlestahler) im Kloster unterbringen möchte.

Ein weiterer Hausgast ist der heimliche Freund von Uschi, Siggi Bischof (Simon Gippert), der sich selbst innerhalb von Minuten vom lässigen Studenten zum Pastoralreferenten und dann zum Domkapitular befördern lässt. Heidemarie Rosenfeld (Beate Littner), der ständig alles peinlich ist, und ihr Zukünftiger, "Weichei" Hans Messner (Daniel Fuchs), sorgen für zusätzliche Turbulenzen.

Um ihren Chef, den Pfarrer, vor noch größeren Schwierigkeiten zu bewahren, erfindet Hermine für den Domkapitular die abenteuerlichsten Geschichten. Nach Bedarf befördert sie Siggi in Kirchenämter oder macht die Pfarrgemeinderätin zur angeblichen Alkoholikerin. Die Aerobic-Lehrerin wird gar zur Pfarrsekretärin erklärt. Als der Domkapitular letztlich den Pfarrer nach Ihringen strafversetzen will, greift Hermine mit Siggi und Uschi zum Äußersten. Der Domkapitular wird mit Alkohol und K.O.-Tropfen außer Gefecht gesetzt, wobei er beim Trinken des angeblichen Beerensafts nicht versäumt, anrüchige Zoten zu erzählen.

Als er aus seinem Delirium erwacht, erzählen ihm die drei, dass er völlig betrunken eine unmögliche Predigt gehalten habe und alles auf Video aufgenommen worden sei, was aber nicht stimmt. Aus Angst vor der Veröffentlichung des Videos und aus Sorge um seine weitere Karriere nimmt der Domkapitular die Strafversetzung zurück und sagt die Mittel für die Kirchenrenovierung zu. So wendet sich — dem Himmel sei Dank — alles zum Besten.

Alle Schauspielerinnen und Schauspieler agierten glaubhaft und engagiert. Dazu trugen insbesondere die gut einstudierte Mimik und Gestik von Daniela Steimer in der Rolle der Hermine bei. Klaus Herz könnte man den "echten" Pfarrer abnehmen, Daniel Fuchs blieb unerschütterlich in seiner demütigen Rolle mit dauernden Entschuldigungen. Lebhaft und schwungvoll gab Birgit Greschel die Aerobic-Lehrerin, wobei als Gegensatz Beate Littner in ihrer Rolle als "spätes Mädchen" überzeugte.

Der Dank des Ortsvorstehers richtete sich zum Schluss nicht nur an die Schauspieler, sondern auch an den Tontechniker Dominik Willy, die Souffleuse Julia Fuchs und die Maskenbildnerinnen Beate Littner und Ingeborg Fedderer sowie besonders an Regisseur Michael Gippert.

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