Niederrimsingen - Kunst - Gustav Rosa

Atât de fragedå So sehr zerbrechlich

Gedicht von: Mihai Eminescu, 1.09.1879
Übersetzung: Gustav Rosa, 27.12.2002 - Niederrimsingen

Atât de frageda, te-asemeni
Cu floarea albå de cires,
Si ca un înger dintre oameni
In calea vietii mele esti.
So sehr zerbrechlich, siehst du ähnlich
der weißen Kirschblüte im Mai
Und wie ein Engel unter Menschen
stehst du in meinem Lebensweg.
Abia atingi covorul moale,
Måtasa sunå sub picior,
Si de la crestet pâna 'n poale
Plutesti ca visul de usor.
Berührst doch kaum den weichen Teppich,
Wie Samt schallt es bei deinem Tritt.
Und von dem Haupt bis hin zur Sohle
Schwebst du so leicht wie Traum im Wind.
Din incretirea lungii rochii
Resai ca marmura in loc ... 
S'atårnå sufletu-mi de ochii
Cei plini de lacrimi si noroc.
Aus deines langen Kleides Falten
Sprießt du hervor wie Marmorstein...
Mein' Seele bannen deine Augen
voll Tränen und so voller Glück.
O vis ferice de iubire,
Mireaså blândå din povesti,
Nu mai zâmbi! A ta zåmbire
Mi-aratå cåt de dulce esti.
Oh glücklich Traum der wahren Liebe,
Du zarte Braut aus Märchenland,
Hör auf zu lächeln! Denn dein Lächeln
zeigt mir erst recht, wie süß du bist.
Cât poti cu-a farmecului noapte
Så 'ntuneci ochii mei pe veci,
Cu-a gurii tale calde soapte,
Cu 'mbråtiseri de brate reci.
Verdunkelst mit der Nächte Zauber
Mein Augenlicht in Ewigkeit.
Mit deiner Lippen heißem Flüstern,
Kalte Umarmung deines Leibs...
De-odatå trece-o cugetare,
Un val pe ochii tåi fierbinti:
E 'ntunecoasa renuntare,
E umbra dulcilor dorinti.
Doch plötzlich wie ein heißer Schauer,
Umspült die Welle deinen Blick:
Es ist das Dunkel des Verzichtens,
Der Schatten des Verlangens - süß.
Te duci; s'am inteles prea bine,
Så nu må tin de pasul tåu,
Pierduta vecinic pentru mine,
Mireaså sufletului meu!
Du gehst, und ich habe verstanden
Dir nicht zu folgen - das willst du.
Verlor'n auf ewig wirst du bleiben
Geliebte Braut der Seele mein.
Cå te-am zårit e a mea vina,
Si vecinic n'o så mi'o mai iert,
Spåsi-voi visul de luminå
Tånzåndu-mi dreapta in desert.
Dass ich dich sah, das war mein Fehler,
Das kann ich niemals mir verzeih'n
Den Traum vom Lichte aufzugeben
Die rechte Hand dafür ich gäb.
S'o så 'mi resai ca o icoana
A pururi verginei Marii,
Pe fruntea ta purtând coroana ... 
Unde te duci? Cånd o sa vii?
So wirst du wie ein Engel scheinen,
Die ewig jungfräulich' Marie,
Auf deinem Haupt trägst du die Krone...
Wo gehst du hin? Wann kommst du? Nie?!

© 2002  -  2002   webmaster &  Gustav Rosa   -  Stand vom 27.12.02