Kanalisation - Protokoll Nr. 06

über die öffentliche Sitzung des Ortschaftsrats Niederrimsingen vom 14. September 2000

TOP. 2  GEPLANTER ABWASSERKANAL ZWISCHEN MERDINGEN UND NIEDERRIMSINGEN - UNTERICHTUNG -

Da seit Jahren Zweifel über die Leistungsfähigkeit der Kanalisation in Niederrimsingen und des Hebewerkes in oberrimsingen bestehen, löste der vorgesehene Anschluss des von Merdingen kommenden geplanten Kanals, der in Niederrimsingen an das bestehende Leitungsnetz angeschlossen wird, ernste Befürchtungen aus, die bis zur Blockierung der Ableitung des Schmutzwassers und der Einschränkung der Erweitungsmöglichkeiten Niederrimsingens reichen.
Um solche Befürchtungen auszuräumen oder zu begrenzen unterrichtete der technische Leiter des Klärwerkes des Abwasserzweckverbandes „Staufener Bucht“ in Grezhausen, Herr Dipl.-Ing. K. Kasse, auf Einladung von Ortsvorsteher Bucher die Ortschaftsräte.
Gleich zu Beginn seiner Ausführungen stellte er fest, dass der neue Abwasserkanal nicht zu Störungen führt und begründete dies in den nachfolgenden Ausführungen.
So habe die Gemeinde Merdingen mit 5000 Einwohner-Gleichwerten ihre Mitgliedschaft im Abwasserzweckverband angemeldet, folgedessen beteilige sie sich an dessen Investitionen und habe das Recht erhalten Abwasser nach Grezhausen zu leiten. Das Recht, Mitglied im Verband zu werden, stehe jeder Gemeinde zu, so lange die Voraussetzungen (in Grezhausen) gegeben sind. Im Vergleich zu Merdingen sei Niederrimsingen mit 1500 Einwohner-Gleichwerten im Verband vertreten. Die Leitung zwischen Merdingen und Niederrimsingen werde als Rohr-Druckleitung mit einem Durchmesser von 25 cm in ca. 2 Meter Tiefe entlang der Westseite der Kreisstrasse K 4931 verlegt und in Abständen mit zwei neuen Pumpwerken und Abwassermengenzählern versehen. Der Kanal könne somit 35 Liter pro Sekunde durchleiten. Das tatsächliche Schmutzwasseraufkommen von Nieder- und Oberrimsingen zusammen liege bei ca. 15 l pro Sekunde, berechnet auf die nächsten 10 Jahre, worin bereits ein Sicherheitsfaktor enthalten sei, während in Merdingen 20 l pro Sekunde anfallen können. Es bestehe durchaus noch genügend „Luft“ für weitere 1500 bis 2000 Einwohner. Während die Haupteinleitungen der Haushalte am Morgen, Mittag und Abend innerhalb weniger Stunden anfallen, seien die Durchleitungsmengen in den übrigen Zeiten sehr gering. Für den Fall, dass tatsächlich einmal in Merdingen die Kanäle überlastet werden, würden die zu Pufferbecken umzubauenden jetzigen alten Klärbecken als Staubecken dienen. Da die Kanäle elektronisch überwacht werden, könne man Störungen sofort feststellen und binnen weniger Stunden beheben. Alle Ausführungen wurden anhand von umfangreichem Zahlenmaterial belegt.
In die anschliessende Aussprache wurden auch die Zuhörer einbezogen. Fragen richteten nach der Entwicklung der Einwohnerzahlen bzw. des Klärwerkes Grezhausen, nach technischen Vorkehrungen bei Verstopfungen sowie der Stauzeit der Pufferbecken in Merdingen.
Herr Berhard Gutgsell nahm als Zuhörer die allgemeine Aussprache zum Anlass einer Erklärung, nach der er bereit ist, in angemessenem Geländetausch mit der Stadt Breisach a.Rh. seine Fläche westlich der Kreisstrasse K 4931 und unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zu Merdingen gelegen für den Ausbau des noch nicht bis Merdingen durchgehend ausgebauten Radweges, in den auch die Trasse für den Schmutzwasserkanal verlegt werden könnte, zur Verfügung zu Stellen. Die Lage des Grundstückes, als Erhebung von Trockenmauern begrenzt und als Biotop geschützt, bereitet bei der Inanspruchnahme offebar Schwierigkeiten hinsichtlich des Naturschutzes und bei strassenbautechnischen Massnahmen.
Heirauf sicherte Ortsvorsteher Bucher zu, sofort mit der Stadt Breisach a. RH. Und dem Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald Verbindung aufzunehmen.
Nach etwas 70 Minuten Referats- und Diskussionszeit stellte Ortsvorsteher Bucher schliesslich fest, dass die Befürchtungen und berechtigten Bedenken der Ortschaftsräte durch die Ausführungen von Herrn Dipl.Ing. Kasse ausgeräumt werden konnte.

Von den jeweiligen Ausführungen haben die Ortschaftsräte K e n n t n i s  g e n o m m e n.

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