Badische
Zeitung vom Freitag, 18. Oktober 2002
Badische Zeitung vom Samstag,
19. Oktober 2002
Bürger
klagen über Gestank
Zweckverband sucht Ursache
BREISACH-NIEDERRIMSINGEN (trh). Den Bürgern in Niederrimsingen stinkt es und das im wahrsten Sinne des Wortes. Seit die Gemeinde Merdingen im Juli an die Kanalisation des Abwasserzweckverbandes Staufener Bucht angeschlossen wurde, riecht es von Zeit zu Zeit, gelinde gesagt, etwas unangenehm in Niederrimsingen.
Kein Wunder, dass die Einwohner erbost sind und, so Ortsvorsteher Erhard Bucher, ihrem Ärger auch Luft machen. So zum Beispiel kürzlich in der Sitzung des Ortschaftsrates. Neben der Geruchsbelästigung befürchten die Anwohner, dass die Kanalisation das zusätzliche Abwasser aus Merdingen nicht aufnehmen kann. Rückstaus wie vor einigen Wochen seien die Folge. Der Ortsvorsteher wandte sich daraufhin an den technischen Geschäftsführer des Abwasserzweckverbandes, Klaus Kasse, und bat ihn um eine Stellungnahme. Diese liegt nun vor. Darin heißt es, dass das bestehende Kanalnetz sehr wohl in der Lage sei, das zusätzliche Abwasser aufzunehmen, zumindest "sofern das Trennsystem der angeschlossenen Gemeinden in Ordnung ist". Der Rückstau vor einigen Wochen sei durch eine lose Rohrschale im Kanal entstanden. Außerdem sei der Kanalquerschnitt durch Fettablagerungen verengt gewesen. Dies sei mittlerweile jedoch behoben. Der Rückstau sei nicht auf den Anschluss Merdingens zurückzuführen, zumal die Pumpen nur so viel Abwasser weiterleiten würden, wie vom Kanalnetz aufgenommen werden kann.
Anders verhält es sich mit der Geruchsbelästigung. "Da das Abwasser eine relativ lange Aufenthaltszeit in der Druckleitung zwischen Merdingen und Niederrimsingen hat", könne diese laut Kasse tatsächlich mit dem Neuanschluss zu tun haben. Der Geschäftsführer sichert in dem Schreiben jedoch zu, dass der Zweckverband bemüht sei, das Geruchsproblem in den Griff zu bekommen. Hierfür werden demnächst umfangreiche Messungen vorgenommen. Diese seien notwendig, um die genauen Ursachen für die Belästigungen herauszufinden. Sollten sich dabei gravierende Probleme zeigen, würden diese selbstverständlich behoben.
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