Badische Zeitung vom Donnerstag, 4. Dezember 2003
"Anschluss Merdingens war richtig und notwendig"
Die Versammlung des Abwasserzweckverbandes beschäftigte sich ausgiebig mit den Geruchsproblemen in Niederrimsingen
BREISACH-GREZHAUSEN
(trh). Die Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes Staufener Bucht beschäftigte sich in ihrer jüngsten Sitzung erneut ausgiebig mit den Geruchsproblemen, die seit dem Anschluss Merdingens an das Verbandskanalnetz aufgetreten sind.
In seinem Bericht erläuterte der technische Geschäftsführer des Verbandes, Klaus Kasse, noch einmal die Problematik und erklärte, was bislang seitens des Verbandes zur Behebung der Geruchsbelästigungen getan wurde. So habe der Verband, nachdem Messungen eine sehr hohe Faulgaskonzentration bestätigt hatten, eine Dosieranlage beim Pumpwerk in der ehemaligen Merdinger Kläranlage installiert. Durch diese werden dem Abwasser Eisensalze zur Bindung des Faulgases beigemengt. Dass diese Methode funktioniert, würden neuere Messungen beweisen. Auch der jüngst monierte Chemiegeruch könne durch eine verbesserte Dosierung des Eisenchlorids beseitigt werden.
Leider seien die Probleme damit jedoch noch nicht gänzlich ausgeräumt. Dies liege an Fäkalien-Ablagerungen in den Seitensträngen der Niederrimsinger Ortskanalisation. Diese entstünden durch Rückstaus aus dem Hauptkanal. Um dies künftig zu vermeiden, soll der Einlauf des Merdinger Kanals baulich verändert werden. Einer entsprechenden Arbeitsvergabe stimmte die Verbandsversammlung einmütig zu. Danach, davon geht Kasse aus, gehören die Probleme der Vergangenheit an.
Der Vorsitzende des Zweckverbandes, Bad Krozingens Bürgermeister Ekkehart Meroth, betonte, dass der Verband alles unternommen habe, um die Geruchsemissionen zügig zu beseitigen. Die Problematik sei jedoch sehr komplex. Gleichwohl sei der Anschluss Merdingens richtig und notwendig gewesen.
Neben den Geruchsbelästigungen kam es in der Kanalisation Niederrimsingens seit dem Anschluss Merdingens bei starken Unwettern auch zu Rückstaus, durch die mehrere Keller geflutet wurden. Auch hier sei der Verband tätig geworden, führte Kasse weiter aus. So habe man das Pumpwerk in Merdingen mittlerweile nachgerüstet. Es sei nun gewährleistet, dass von Merdingen nicht mehr als die vertraglich vereinbarten 15 Liter Abwasser pro Sekunde in den Verbandskanal eingeleitet werden. Für diese zusätzliche Abwassermenge sei das Kanalnetz ausgelegt. Die Überlastung des Kanals sei durch die Einleitung von Regenwasser in die Schmutzwasserkanäle entstanden. Um dies künftig zu vermeiden hat die Stadt Breisach mittlerweile die Wassereinläufe verändert. Auch wurden Kanaldeckel abgedichtet, um das Eindringen von Regenwasser zu verhindern. Damit sollte das Thema Fremdwasser ebenfalls erledigt sein, sagte Breisachs Baudezernent Horst Wolf.
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