Badische Zeitung vom Freitag, 5. Dezember 2003

"Gefahr für den Ortskern"
Feuerwehrübung in der Rathausstraße in Niederrimsingen

Die Feuerwehr Niederrimsingen rettete bei ihrer Herbstübung auch "Verletzte". 

FOTO: MARKUS HÖNIG

BREISACH-NIEDERRIMSINGEN (mh). Die Weinverkaufsstelle in der Rathausstraße war jüngst Schauplatz einer Feuerwehrübung. Um 13 Uhr wurde die Wehr per Sirene alarmiert und zu dem Anwesen im dicht bebauten Altdorf gerufen.

Ein Brand sei in der Scheune ausgebrochen, wurde den Wehrmännern mitgeteilt. Da zwei Wohnhäuser direkt an die Scheune grenzen, hätte im Ernstfall eine erhöhte Gefahr für den Ortskern bestanden.

Beim Eintreffen der Feuerwehr qualmte es bereits aus der Scheune durch alle Ritzen. Eine Eingreifgruppe drang mit Atemschutz in das Gebäude ein und suchte nach drei vermissten Männern. Diese wurden auch bald gefunden, obwohl im dichten Rauch kaum etwas zu sehen war. Mitarbeiter des Rimsinger DRK versorgten die Verletzten fachkundig.

Ein Schwerpunkt der Übung bestand darin, das Übergreifen des Brandes zu verhindern. Dazu gingen drei Trupps rund um das Gebäude in Stellung und die Feuerwehr aus Breisach hatte ihre Leiter bis auf 30 Meter Höhe ausgefahren und bespritzte die Dächer der angrenzenden Gebäude. Die vielen Zuschauer waren sichtlich angetan.

Nach der Übung trafen sich die Feuerwehrmänner im Feuerwehrheim zur Manöverkritik. Abteilungskommandant Bertram Wolf begrüßte die Gäste. Was der Laie nicht mitbekommen hatte, legte der stellvertretende Kommandant Jörg Weber aus Breisach offen. So bemängelte er, dass der Rettungstrupp im Feuereifer aufrecht gehend in die Scheune eingedrungen war, nicht wissend, was ihn erwarte. Der Sauerstoff, der durch die offenen Türen in das Gebäude gelangt wäre, hätte eine Stichflamme entfacht. Helfer und Opfer wären von ihr erfasst worden. Durch eine gebückte Haltung wäre die Körperoberfläche auf ein Minimum verkleinert gewesen.

Ortsvorsteher Erhard Bucher dankte den Feuerwehrmännern für ihren Einsatz. Die Bereitschaftsführerin des DRK, Renate Sennrich, dankte der Feuerwehr für die Zusammenarbeit. 

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