Bericht von Gerd Kipfel
1.Tag:
Nach ca. 10Stunden Fahrt kamen wir an unserem Ausgangshafen St.
Cyprien-Plage, südlich von
Perpignan, an. Wir, das war unser Skipper Andreas, Bootsmann und Koch Siggi,
Matrose und Koch Gerd sowie die
Matrosen Jutta, Karin, Charlie, Klaus und Karl-Heinz
von links nach rechts: Gerd, Charlie, Klaus,
Siggi, Jutta, Karl-Heinz, Andreas und Karin
Doch bevor wir endlich unsere Kojen belegen konnten, mußte noch etliches erledigt
werden. Andreas, Klaus und Sigge übernahmen mit dem Charter die Übergabe des Bootes, während der Rest der Mannschaft das Einkaufen der Bordverpflegung übernahm. Nach dem alle Aufgaben erledigt waren und wir uns gestärkt hatten, beschlossen wir, das übliche antesten des Bootes zu unterlassen, da der Wind
ziemlich aufgefrischt hatte und die Mannschaft übermüdet war. So passierte an diesem Tag nicht mehr also viel.
2.Tag:
Endlich war es so weit. Nachdem sich alle so langsam aus den Kojen geschält
und wir alle gemütlich gefrühstückt hatten, ging es endlich los. Der Motor wurde
gestartet, der Skipper rief „ Leinen los“ und wir tuckerten mit dem Boot langsam aus dem Hafen. Aber oh
Schreck und Graus, des Seglers Freund der Wind war nicht da! Anstatt zu segeln, mußten wir unter Motor den Weg in Richtung Spanien antreten.
Und so tuckerten wir gemächlich dahin. Bevor wir unseren nächsten Hafen anliefen,
beschlossen wir uns eine schöne Bucht zu suchen, um zu baden. Das Wasser war herrlich warm. Nachdem wir genug hatten, steuerten wir unser Ziel, den Hafen
El Port de la Selva, an.
El Port de la Selva eine kleine hübsche Hafenstadt, die in einer kleinen Bucht liegt
umgeben von den Ausläufern der Pyramäen.
Unser Nachtlager der Hafen von El Port de la Selva
3.Tag:
El Port de la Selva wäre fast unser unfreiwilliges Gefängnis geworden. Es war die
Zeit indem in ganz Europa gegen die hohen Spritpreise protestiert wurde. So auch
in El Port de la Selva. Wir hatten vor den Tag gemütlich anlaufen zu lassen. So gegen 12:00Uhr wollten wir auslaufen, aber gegen ca.11:00Uhr kam einer der
Hafenarbeiter und warnte uns vor der Sperrung des Hafens. In aller Eile packten wir
unsere Sachen zusammen und verstauten alles, was durch die Gegend fliegen kann. Dann hieß es Leinen los und wir tuckerten gerade noch so aus dem Hafen. Zwei Minuten später und wir
wären nicht mehr weg gekommen. Großes Glück gehabt.
.Auch an diesem Tag war mit Wind nicht viel los. So tuckerten wir um Cap Creus rum
in Richtung Cala de Portlligat bei Cartaques. Wir hatten beschlossen, wenn wir schon
hier sind, das Anwesen des Malers Dali zu besichtigen. Leider war es an diesem Tag
geschlossen und wir beschlossen, daß wir in Cartaques auf Reede liegen um die Nach dort zu verbringen
und es am nächsten Tag noch einmal zu versuchen.
4.Tag:
Nachdem dem übliche Morgenritual, brachte Klaus, der freiwillig auf das Boot aufpaßte, uns mit dem Dingi
an Land. Zu Fuß marschierten der Rest der Mannschaft nach Portlligat zu Dalis Haus. Und schon wieder hatten wir Pech. Weil der Andrang von Besuchern zu groß
war, und nur alle 10 Minuten eine bestimmte Anzahl an Leuten hinein gelassen wurden, hätten wir erst gegen
16:30 Uhr das Anwesen besichtigen können. So zogen wir wieder los, ließen uns
von Klaus mit dem Dingi abholen, und ab ging es in Richtung Estartit. Dieses mal hatten wir mit dem Wind Glück, und so konnten die
Segeln gesetzt werden. Entspannt und zufrieden liefen wir am Spätnachmittag in Estartit ein.
Entspannt und zufrieden in Estartit Andreas, Karin und Siggi
Vor allen Dingen freuten wir uns alle auf die Dusche, denn in Cartaques gibt es keinen Hafen und somit
auch keine Dusche. An diesem Abend waren die Köche zu faul, und so gingen wir Essen.
5.Tag:
Oh Schreck und Graus. Es regnete und auch der Wind ließ zu wünschen übrig. So
beschlossen wir, in Estertit zu bleiben und einen faulen Tag zu machen. Jeder konnte
seine eigene Wege gehen. Somit war an diesem Tag nicht viel los.
6.Tag:
Wow!! Endlich das, worauf alle Segler sich freuen: Sonne und Wind. Vor allen
Dingen viel Wind (Stärke ca. 6-7). Bevor es ins Vergnügen ging, mußte das Boot mit Diesel und Wasser betankt werden. Da der
Wind sehr kräftig blies, hatten wir alle Hände voll zu tun um zu verhindern, daß das Boot gegen die Mole der
Tankstelle krachte. Aber unter der Regie unseres Skippers, Andreas, schafften wir
es, heil an die Mole und aus dem Hafen zu kommen. Und dann ging es richtig ab. Nach dem die Segeln gesetzt wurden, trieb
uns der Wind durch leicht schäumende Wellen. Am Anfang waren es noch an die 8 Knoten die das Schiff lief, aber der Wind legte noch zu, und das Boot kam an die
10 Knoten ran. Es machte riesigen Spaß. Lange ca. 2-3 Meter hohe Dünungen taten ihr übriges. Rauf und runter ging es, Achterbahn
fahren ist dagegen richtig harmlos.
Da unser Segeltörn leider zu Ende ging, waren wir wieder auf dem Heimweg. Es ging wieder ums Cap Creus. Dort in der Nähe hatten wir vor Jahren eine
traumhafte schöne kleine Bucht zum Ankern entdeckt. Dort wollten wir auch dieses mal
wieder übernachten. Aber als wir in langsamer Fahrt in die Bucht einliefen, drückte uns der Wind plötzlich gefährlich nahe an die Klippen, so
daß wir das Vorhaben in der Bucht zu Ankern leider fallen lassen mußten. So blieb uns
leider nichts anderes übrig, als den nächsten Hafen – und das war wieder El Port de la Selva – anzulaufen.
7.Tag:
Trüb und Windstill, aber kein Regen, so sah der nächste Tag aus. Leider mußten wir weiter, denn an
diesem Tag mußten wir das Boot wieder abgeben. Da kein Wind aufkam, mußten wir wieder unter Motor zurück
in unseren Ausgangshafen St Cyprien-Plage tuckern. Dort angekommen wurde mit vereinten Kräften das Boot
gesäubert und an den Charter übergeben. Laut dessen Zusage konnten wir wenigsten noch die
Nacht auf dem Boot verbringen. Da wir aber auch nicht mehr kochen durften, fuhren
wir mit unserem Auto in
Richtung Spanien, um dort noch einmal richtig zu Schlemmern. Nach einer letzten Nacht auf dem Boot ging es am
nächsten Tag zurück in die Heimat.
Siggi bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Das Schruppen des
Decks! ...aber erst mal eine rauchen, bevor es losgeht.
© Kanu-Club Flinke Paddel 2001 - Text und Bildbeiträge von Gerd Kipfel 17.03.01